"Bodo-Pilsener" zum Abschied

31.01.2008 | Stand 03.12.2020, 6:10 Uhr

Verabschiedung an Weiberfasching: Die Krawatte hatte der Leiter des Audi-Gesundheitszentrums, Dr. Bodo Birkholz (r.) nicht lange. Sein Nachfolger ist Dr. Andreas Haller. - Foto: Stückle

Ingolstadt (rl) Dass er ein beliebter Chef war, ist deutlich zu spüren. Ein "Bodo-Pilsener" mit seinem Konterfei als Bieretikett und einen Lego-Bausatz überreichten die Mitarbeiter dem langjährigen Leiter des Audi-Gesundheitszentrums, Dr. Bodo Birkholz. Nach 28 Dienstjahren hatte der Mediziner gestern – an Weiberfassching – seinen letzten Arbeitstag. Als sein Nachfolger leitet ab sofort Dr. Andreas Haller die zwei Gesundheitszentren und vier Sanitätsstellen am Audi-Standort Ingolstadt. Haller war bislang in Neckarsulm tätig.

"Ich bin das Urgestein des Ladens", sagt der 58-jährige Birkholz. Aus gesundheitlichen Gründen ging er in Vorruhestand. Unter der Leitung Birkholzs wurde das Gesundheitszentrum bei dem Automobilhersteller kräftig aus- und umgebaut. Aber auch den Wandel von der klassischen Arbeitsmedizin hin zur verstärkten Prävention kann sich der Allgemein- und Arbeitsmediziner auf die Fahnen schreiben. So bietet Audi seit zwei Jahren regelmäßige Gesundheitschecks für seine 31 500 Mitarbeiter an. Beschäftigte bis zu 45 Jahren haben alle fünf Jahre Anspruch auf einen kompletten Check up mit umfangreicher Blutuntersuchung, EKG, Seh- und Hörtest, Lungenfunktionstest und einem Test der Muskelkraft in Rücken und Bauch. Ab 45 können sich die Mitarbeiter alle drei Jahre untersuchen lassen. Die Untersuchung dauert etwa eineinhalb Stunden. Am Ende sind die Blutwerte bereits ausgewertet. "Wir arbeiten wie eine kleine Diagnostikklinik", sagt Birkholz. Über 92 Prozent der Mitarbeiter nähmen das Angebot an. Dass die Daten weder an den Arbeitgeber noch an die BKK weitergegeben würden, sei selbstverständlich. "Wenn wir das einmal machen würden, wären wir tot als Institut."

Das Gesundheitszentrum hat 64 Mitarbeiter – darunter zehn Ärzte. 25 Leute sind im Rettungsdienst beschäftigt, der an den Rettungszweckverband Ingolstadt angeschlossen ist.

Am Montag wurde Birkholz bereits vom Audi-Vorstand verabschiedet. Gestern ließ er sein Arbeitsleben mit einer Mitarbeiterfeier ausklingen.