LMU kehrt zurück zu ihren Wurzeln

31.01.2008 | Stand 03.12.2020, 6:10 Uhr

Den Startschuss für INI.LMU gaben gestern der Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität München, Prof. Bernd Huber (links), und Audi-Personalvorstand Werner Widuckel mit ihren Unterschriften unter dem Kooperationsvertrag. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Im Rahmen der mittlerweile vierten Audi-Hochschulkooperation am Standort Ingolstadt bezieht der Autohersteller erstmals die Geistes- und Sozial- sowie die Wirtschaftswissenschaften mit in seine Forschungsbereiche ein.

Gestern Abend gaben in Ingolstadt Audi-Personalvorstand Werner Widuckel und der Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Prof. Bernd Huber, den Startschuss für die Ingolstadt Institute der LMU, kurz INI.LMU.

Widuckel betonte, dass Audi nicht nur auf technische Themen Wert lege. Denn "Vorsprung durch Technik" baue auf "Vorsprung durch Wissen" auf. Bei der neuen Kooperation, bei der auch noch die Stadt Ingolstadt Partner ist, seien Vertriebs- und Marketing-Themen ebenso von Bedeutung wie personalpolitische Projekte. "Wir verkaufen keine Autos, sondern kreieren Kundenbeziehungen", beschrieb Widuckel veränderte Verhaltensmuster. Zudem wolle Audi mit Forschungen im Rahmen von INI.LMU neue Lernmodelle entwickeln sowie den demografischen Wandel erfolgreich bewältigen. "Wir gehen mit vielen Erwartungen und Enthusiasmus an das Thema heran", versprach der Personalvorstand, der selbst Sozialwissenschaftler ist.

Sowohl LMU-Präsident Huber als auch Ingolstadts OB Alfred Lehmann hoben hervor, dass die Münchner Universität mit dem INI.LMU-Start nach 208 Jahren an ihre Wurzeln in Ingolstadt zurückkehre, wo sie 1472 gegründet worden sei. Huber zeigte sich auch überzeugt, dass die jüngste Audi-Hochschulkooperation "ein Erfolgsmodell" werde. Und Lehmann nannte den Schritt eine "gute Entscheidung für die Stadt, die LMU und Audi".

Bayerns Wirtschaftsministerin Emilia Müller (CSU) betonte, dass sie in den Kooperationen keine Konkurrenz zu der Cluster-Strategie des Freistaats sehe, "sondern eine optimale Ergänzung" und fügte an, dass sich die Geistes- und Sozialwissenschaften "mit Sicherheit" nahtlos in die bisherigen Audi-Kooperationen – mit der TU München, der FH Ingolstadt und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg – einreihen werden.

Widuckel freilich dachte in der Geburtsstunde des jüngsten Audi-Sprösslings schon weiter. "Die Familie wird weitere Kinder bekommen", sagte er und wies darauf hin, dass ein Rahmenvertrag mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt "gerade verhandelt" werde.