Bluttat gestanden - Angeklagter will im Affekt zugestochen haben

23.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:39 Uhr

Erdweg/München (dk) Mit 14 Messerstichen hat ein heute 27-Jähriger vergangenes Jahr eine Rentnerin in Erdweg, Landkreis Dachau, getötet. Das gestand er gleich zum Prozessauftakt gestern im Landgericht München II. Allerdings unterscheidet sich seine Version sonst stark von der Anklage.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, am 28. Oktober 2014 bei der 76-jährigen Frau aus Erdweg geklingelt und vorgetäuscht zu haben, telefonieren zu müssen. Dann habe er sie ausgeraubt und getötet. Um an die PIN-Nummer ihrer EC-Karte zu kommen, soll er sie laut Staatsanwaltschaft zuvor mit dem Mauskabel gedrosselt haben. Das Messer, mit dem er sie schließlich tötete, habe er bereits dabei gehabt. 

Vor Gericht ließ der drogensüchtlige 27-Jährige allerdings eine andere Version des Tathergangs über die Verteidigung schildern. Der Angeklagte wollte demnach nur Wertsachen und die EC-Karte stehlen und wieder verschwinden. Dabei habe ihn laut seiner Aussage die Rentnerin allerdings erwischt, woraufhin er durchgedreht sei. Das Messer hätte am Esstisch gelegen. In seiner Version hat es der Erdweger also nicht schon selbst mitgebracht. 

Das Geld habe er gebraucht, um seine ebenfalls drogensüchtige Freundin aus dem Gefängnis zu holen, die zudem noch schwanger war. Er habe Angst um das ungeborene Kind gehabt, das habe ihn zu der Verzweiflungstat getrieben. Der Prozess dauert an.