Blutlache in München: Mann verletzte sich aus Liebeskummer

30.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:02 Uhr

München (dk) Das Rätsel um eine mysteriöse Blutlache in Trudering ist geklärt. Offenbar hat sich ein 32-Jähriger im angetrunkenen Zustand selbst eine tiefe Schnittwunde im Oberarm zugefügt und so eine gehörige Menge an Blut verloren. Eine 28-jährige Spaziergängerin hatte am Sonntagnachmittag eine Blutlache in einer Grünfläche am Horst-Salzmann-Weg in Trudering entdeckt und die Polizei verständigt.

Die  Beamten entdeckten tatsächlich eine größere Menge Blut. Zudem verlief eine Blutspur auf dem Horst-Salzmann-Weg und verlor sich in einer Wiese. Die Spurensicherung war sich sicher, dass es sich um menschliches Blut handelte. Die Polizei suchten das Gelände ab und befragte die Nachbarn. Sie fanden ein blutverschmiertes Obstmesser an einem zwei Meter von der Parkbank entfernten Baum. Neben der Bank lagen noch eine Zigarettenpackung und zwei leere Wodkaflaschen. Ein verletzter Mensch konnte weder vor Ort noch in den umliegenden Krankenhäusern ausfindig gemacht werden.

Nach einem Aufruf in der Presse meldete sich laut Polizei am Dienstag eine Rettungsassistentin. Sie berichtete von einen Mann mit Schnittverletzungen, der in ein Münchner Krankenhaus behandelt wurde. Die Ermittlungen führten die Polizei schließlich zum Krankenhaus Altperlach, wo am Gründonnerstag gegen Mitternacht ein 32-Jähriger eingeliefert worden war. Der Mann wies eine massive Schnittwunde am linken Unterarm auf und gab an, sich selbst verletzt zu haben. Die Wunde wurde versorgt. Mit einer angeratenen Operation war der Patient allerdings nicht einverstanden, sodass er auf eigenen Wunsch das Krankenhaus nach Erstversorgung bereits wieder verließ.

Die Polizisten besuchten den 32-Jährigen in seiner Wohnung auf. Er bestätigte, sich die Schnittverletzung selbst zugefügt zu haben. Grund dafür sei gewesen, dass sich seine Lebensgefährtin von ihm getrennt habe. Er wollte sich laut Polizei das Leben nehmen, besann sich aber schließlich eines Besseren. Nachdem er sich mit dem Messer verletzt hatte, ging er in seine Wohnung und rief seine Freundinan , die wiederum den Rettungsdienst alarmierte, der den Mann schließlich zur Versorgung in das Krankenhaus brachte.

laut Polizei ergaben sich keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden. Der 32-Jährige wurde am Dienstag mit seinem Einverständnis zur psychologischen Behandlung in ein Krankenhaus begleitet.