Riedenburg/Kelheim - Blumen mal ganz anders wahrzunehmen, sie spielerisch mit menschlichen Wesenseigenschaften zu assoziieren - das ist die ungewöhnliche Sichtweise der Fernsehjournalistin und Fotografin Isabella Schels (kleines Foto).
"Bloom: Blumen sind ganz dufte Typen" lautet der Titel ihrer Fotoausstellung, die noch bis zum 11. Juni im Gebäude der Kreissparkasse am Ludwigsplatz in Kelheim zu sehen ist.
Die Motive sind Blumen, die Isabella Schels spielerisch mit Puppenkleidern kombiniert hat, um die Blumen so neuartig und "typgerecht" in Erscheinung treten zu lassen. In großformatigen hochwertigen Drucken präsentiert sie 14 Bilder in ebenso fesselnden wie verspielt-heiteren Arrangements. Mit staunenswerter Sensibilität gestaltet sie beispielsweise zwei eher unscheinbare rote und blaue Blühgewächse zu einem glanzvollen Brautpaar samt Hochzeitskleid mit Schleier und Brautanzug, präsentiert eine Rosenblüte im Glashelm eines dynamisch schreitenden Astronautenanzugs oder lässt ein Edelweiß als rockige Teenie-Göre provozieren.
Die junge Frau aus dem Riedenburger Ortsteil Sankt Gregor, die nach Studium und beruflichen Zwischenstationen in Hamburg und Berlin seit einigen Jahren in München wohnt und als Fernsehredakteurin vornehmlich für den Bayerischen Rundfunk arbeitet, ist über die bewegten Bilder zur Fotografie gekommen. Die Anregung zu "Bloom: Blumen sind dufte Typen" mit dem Ziel, Blumen in einen noch nie gesehenen Blickwinkel zu stellen, kam ihr während eines Aufenthalts in New York. "Es war für mich ein toller Prozess, herauszufinden, was passiert in dieser Art der Gestaltung zu den jeweiligen Blumen", verrät sie im DK-Gespräch. Sie gibt den Betrachtern dabei nichts vor und man könne viel hineininterpretieren, meint sie.
Was auf den ersten Blick so leichtfertig, elegant und fast schwerelos erscheint, offenbart erst bei genauerem Blick auf die Bilder den Arbeits- und Gestaltungsaufwand, der hinter jeder einzelnen Aufnahme steckt. "Das war jeweils ein längerer Prozess mit Bildgestaltung, Ausleuchtung und Blumenhandhabung, bis so ein Bild entsteht. Aber total spannend", verrät Schels. Die Puppenkleider hatte sie teilweise noch aus ihrer Kindheit, zum Großteil aber suchte sie ganz gezielt in den Geschäften der Landeshauptstadt. Der große Reiz für die Fotografin dabei war, einen totalen Kontrast zu schaffen zu dem gewohnten Blick auf Blumen. "Das Kreative beinhaltet immer auch einen kindlichen Spieltrieb", ist sie überzeugt.
Die Fotoausstellung, die seit Anfang Mai in der Sparkassenhalle zu sehen ist, kommt bei Kunden und Mitarbeitern gut an. "Es ist die erste Ausstellung seit dem Beginn der Corona-Pandemie, das ist eine willkommene Abwechslung. Die Mitarbeiter freuen sich, Kunst vor Ort zu haben und die Kunden reagieren oftmals interessiert", sagt Geschäftsstellenleiter Daniel Wochinger. "Ich sehe Frau Schels als aufstrebende Künstlerin mit neuen Ideen", unterstreicht er.
Für Isabella Schels ist es die erste eigene Ausstellung, zumal in ihrer Geburtsstadt. Danach sollen die Bilder in München gezeigt werden. Isabella Schels steht dem Verkauf von limitierten Drucken offen gegenüber oder steht für Reaktionen unter der Mailadresse post@isabellaschels. de zur Verfügung. "Wichtig ist mir, dass die Bilder in solchen Ausstellungen unter die Leute kommen. Solche leichten Motive in diesen schweren Zeiten sollen ein positiver Lichtblick sein", betont sie.
erv
-Foto: Foto: Erl
-Foto: Foto: Erl
