Ingolstadt
Blitzstarter mit Heimkomplex

Nach verpatztem Auftakt kam der Aufschwung: Das erste Saisonviertel des ERC Ingolstadt in Zahlen

23.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:07 Uhr
Hat die Panther sofort verstärkt: Neuzugang Wayne Simpson ist mit 14 Punkten aktuell Topscorer des ERC Ingolstadt. Auf dem Bild bejubelt der 29-Jährige seinen Treffer gegen Straubing. −Foto: Traub

Ingolstadt (DK) Das erste Viertel der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist vorbei - der ERC Ingolstadt hat sich nach seinem kapitalen Fehlstart mit inzwischen 16 Punkten auf Tabellenplatz neun einsortiert. Wir haben mit Hilfe von Panther-Statistiker Jürgen Müller einige interessante Zahlen aus den ersten 13 Saisonpartien der Ingolstädter zusammengetragen.


1 von 4 bayerischen Duellen haben die Panther nur für sich entschieden: Bei den Augsburger Panthern siegte der ERC mit 3:2. In den Heimspielen gegen die Nürnberg Ice Tigers (1:5), den EHC München (4:7) und die Straubing Tigers (2:3) ging Ingolstadt leer aus und kassierte im Schnitt fünf Gegentore.

Die noch junge Saison lässt sich aus ERC-Sicht in zwei völlig unterschiedliche Phasen unterteilen: Aus den ersten sechs Partien holten die Panther lediglich einen Erfolg (10:4 zum Auftakt bei den Schwenninger Wild Wings) und kassierten im Schnitt mehr als vier Gegentore. Von den folgenden sieben Spielen gewannen sie dagegen fünf und mussten durchschnittlich nur noch zwei Gegentreffer hinnehmen.

2 seiner bislang acht Heimspiele in der Saturn-Arena konnte der ERC nur gewinnen, die durchschnittlich 3685 Fans gingen meist enttäuscht nach Hause. In der Heimtabelle liegen die Panther mit fünf Zählern folgerichtig auf Platz zwölf. Auswärts holte der Klub dagegen mehr als doppelt so viele Punkte (elf) - und das in nur fünf Spielen.

3 Siegtreffer hat Neuzugang Kris Foucault schon erzielt. Der Kanadier entschied die Heimspiele gegen die Pinguins Bremerhaven (4:3 nach Verlängerung), die Kölner Haie (3:1) und die Auswärtspartie bei der Düsseldorfer EG (2:1 nach Penaltyschießen).

4 der 39 Ingolstädter Tore haben Verteidiger geschossen - ein im DEL-Vergleich klar unterdurchschnittlicher Wert. Drei Treffer gehen auf das Konto von Top-Verteidiger Maury Edwards, einmal war Colton Jobke erfolgreich.

9 Punkte weniger als zum selben Zeitpunkt der vergangenen Saison haben die Panther eingefahren. Nur der Rivale aus Augsburg verzeichnet eine noch schwächere Zwischenbilanz (elf Punkte weniger als 2018/19).

10-mal in seinen bislang 13 Partien ging der ERC in Führung, konnte diese aber nur sechsmal zu einem Sieg nutzen. Die drei Spiele, in denen der Gegner den ersten Treffer erzielte, gingen verloren.

14 Punkte (3 Tore/11 Vorlagen) hat Neuzugang Wayne Simpson bereits gesammelt. Damit führt der US-Amerikaner die interne Scorerliste der Panther vor seinem Sturmpartner Brett Olson (2/10) an. Simpson stand zudem bei sieben Überzahltreffern auf dem Eis - genau wie Mike Collins. Sechsmal war Brandon Mashinter, der im Powerplay fast durchgängig den gegnerischen Torwart belagert, an einem erfolgreichen Überzahlspiel beteiligt. Insgesamt nutzt der ERC jedes fünfte Powerplay zu einem Tor.

24 Punkte hätten die Panther auf dem Konto, wenn die Spiele nur 20 Minuten dauern würden. Gäbe es eine Tabelle nach dem ersten Drittel, wäre der ERC damit sogar Spitzenreiter. Nur einmal lagen die Panther nach dem Auftaktdrittel in Rückstand, sechsmal stand es unentschieden, sechsmal führten sie. Dabei mussten sie nur sieben Gegentreffer hinnehmen. Ganz anders die Situation im zweiten Drittel: Keinen einzigen Mittelabschnitt konnten die Ingolstädter für sich entscheiden, kassierten 17 Gegentore und wären in dieser Tabelle mit neun Punkten Schlusslicht. Konditionelle Mängel sind offenbar nicht der Grund für den Einbruch, denn im Schlussdrittel gehören die Panther mit 18 Zählern wieder zum oberen Mittelfeld.

39 Treffer haben die Panther schon erzielt und stellen damit nach Straubing (48), München (47) und den Adlern Mannheim (41) gemeinsam mit Bremerhaven den viertbesten Angriff. Allerdings sind 39 Gegentreffer ebenfalls der viertschlechteste Wert - nur bei Schwenningen (45), den Krefeld Pinguinen (44) und Augsburg (43) schlug es noch häufiger ein.

In der 42. Spielminute lassen es die Panther in dieser Spielzeit krachen: Gleich vier Treffer gelangen dem ERC kurz nach Beginn des Schlussdrittels (gegen Krefeld, Mannheim, Augsburg und die Iserlohn Roosters).

Alexander Petri