Eichstätt
Blick auf die Präparationen im Seminar-Keller

Programm des Historischen Vereins: Diesen Samstag gibt es eine Fahrt nach Regensburg

25.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:40 Uhr
Am grünen Ständer sind die Vogelpräparate aus dem Leuchtenberger Naturalienkabinett zu erkennen. Einige werden im Keller des Seminars aufbewahrt. Links hinten ist ein Ibis aus Brasilien zu sehen, rechts eine Schellente. −Foto: Ettle

Eichstätt (je) In den umfangreichen Kellerräumen des Priesterseminars lagern aberhunderte präparierte Tiere, von kleinen Zaunkönigen über Rehkitze bis zum Dachs, ferner Fossilien und Geweihe.

Im Programm des Historischen Vereins Eichstätt steht die Besichtigung dieser naturkundlichen Schätze am Samstag, 24. August, 14 Uhr an. Die öffentliche Veranstaltung mit der Kunsthistorikerin Katharina Hupp wird zusammen mit dem Diözesanmuseum angeboten.
Doch zunächst geht es an diesem Samstag, 29. Juli, nach Regensburg zum "Haus der bayerischen Geschichte". Diese Sammlung im Neubau an der Donau umfasst rund 1000 Exponate; Eintritt frei. Geplant ist außerdem eine Stadtführung. Busabfahrt um 6.45 Uhr am Rebdorfer Busbahnhof; zusteigen am Leonrodplatz und Volksfestplatz. Die Auswanderung aus Stadt und Landkreis Eichstätt in der Mitte des 19. Jahrhunderts ist noch nicht erforscht. Mit diesem Thema befasst sich Josef Ettle, der über seine Ergebnisse am Donnerstag, 24. Oktober, 19.30 Uhr im Saal der Raiffeisenbank spricht. In den Jahren 1845 bis 1855 haben mehrere hundert Eichstätter, darunter viele Kinder, ihre Heimat verlassen, um sich in Amerika, Ungarn, Siebenbürgen und auch deutschen Staaten ansässig zu machen. Überfahrt und Einleben in fremden Ländern war für viele grauenhaft. Ein Auswanderer war Michael Schlecht aus Eichstätt, der 1850 mit zwei Söhnen nach Galena in Illinois aufbrach und seine Frau nach zwei Jahren bat, mit den weiteren neun Kindern der Familie nachzukommen.
Ettle hat einige interessante Episoden zu berichten, darunter jene: Xaver Bittl aus Wintershof plante 1854 zusammen mit Walburga Schlamp von Adelschlag nach Amerika zu ziehen. Der Vater der jungen Frau versprach ihr 200 Gulden Reisegeld. Jeder Ausreisewillige musste vor dem Landgericht oder dem Stadt-Magistrat die Entlassung aus dem bayerischen Untertanenverband und einen Reisepass beantragen. Bei der Gelegenheit sagte Walburga Schlamp: "Mein Vater kann die Zusage nicht einhalten, ich ziehe mein Gesuch zurück. Xaver Bittl darf aber auch nicht abfahren, da ich von ihm schwanger bin und sonst mit meinen Ansprüchen auf Alimente zu kurz komme. " Laut Protokoll sagt darauf Bittl: "Dann muss ich in Gottes Namen da bleiben".
Beim Historischen Verein stehen in diesem Jahr auch Neuwahlen an. Die Wahlversammlung ist am Mittwoch, 20. November, 19.30 Uhr im Raiffeisensaal. Anschließend hält Claudia Grund den Vortrag: "Eichstätt zur Zeit Mauritio Pedettis - Ein Spaziergang im Hirschberger Stadtbild von 1766".