Ingolstadt
Blick auf die Arbeitswelt

Seniorenversammlung der IG Metall: Gut 600 Rentner erfahren Neues aus Gewerkschaft und Betrieben

04.11.2014 | Stand 02.12.2020, 22:02 Uhr

Der Festsaal des Theaters ist stets gut gefüllt, wenn die IG Metall zur Seniorenversammlung einlädt. Eine Stärke der Gewerkschaft ist die, dass ihr viele Mitglieder auch über das Ausscheiden aus dem Berufsleben hinaus die Treue halten. Mit einem Mitgliedsbeitrag von 0,5 Prozent der Rentenleistung zeigen sie sich weiterhin solidarisch mit ihren aktiven Kolleginnen und Kollegen - Fotos: Heimerl

Ingolstadt (DK) Sie sind aus dem aktiven Arbeitsleben heraus – doch auf ihren früheren Leistungen fußt so mancher heute sichtbare Unternehmenserfolg. Die IG Metall dankt ihren Rentnern das zweimal im Jahr mit einem Infonachmittag. Gestern war es im Festsaal des Theaters wieder einmal so weit.

Gut 600 Ruheständler dürften es wieder gewesen sein, die sich bei Kaffee und Kuchen oder bei einer Halben eine gute Stunde lang mit Neuigkeiten aus der Ingolstädter Verwaltungsstelle der Metallergewerkschaft und aus den größten Betrieben der Stadt und aus dem Umland versorgen ließen.

Während Betriebsratsmitglieder auf die jeweilige Situation in ihren Betrieben eingingen (siehe unten), gab der ehemalige Gewerkschaftssekretär Walter Lang, jetzt selbst Vorruheständler, einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen der regionalen IGM. Dies vor allem vor dem Hintergrund der diesjährigen Betriebsratswahlen, bei denen sich die Metaller in der Regel gut behaupten, wenn nicht sogar ihre Position weiter ausbauen konnten. Rein rechnerisch sind drei von vier Betriebsratsmitgliedern in der Region bei der IGM organisiert.

Einen leidenschaftlichen Appell, sich beim Ringen um die Arbeitsplätze bei Osram in Eichstätt auf die Seite der dortigen Belegschaft zu stellen, richtete Gewerkschafts-Urgestein Rudolf Ullinger (Kösching) an die IGM-Senioren: „Wenn es zum Arbeitskampf kommt – kämpft mit!“ Die Auseinandersetzungen um viele hundert Stellen beim Leuchtenhersteller sowie um sogar gut 1000 Stellen bei Airbus (vormals Cassidian) in Manching sind zwei Brennpunkte der Gewerkschaftsarbeit in der Region, die auch die Älteren unter den Metallern beschäftigen.

Da war der gestern wieder einmal zu vernehmende Wunsch der Audi-Rentner, doch auch einmal an den regelmäßigen schönen Erfolgsprämien für die aktiven Beschäftigten beteiligt zu werden, fast schon wieder ein Kontrastprogramm. Ein alter Audianer hat deshalb einen Brief an Vorstandschef Rupert Stadler geschrieben. Eine Antwort steht angeblich noch aus.