Beilngries
Blasmusik von ihrer schönsten Seite

Andrea Heindl von der Beilngrieser Kapelle ziert das Titelblatt eines Kalenders

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr
Original und Fotografie: Andrea Heindl von der Original Altmühltaler Blaskapelle Beilngries ist stolz darauf, dass ein Bild von ihr die Titelseite des Blasmusikkalenders 2018 schmückt. Im Inneren warten noch weitere Aufnahmen von der 22-Jährigen auf den Betrachter. Erhältlich ist der Kalender im Internet unter www.blasmusik-kalender.de. −Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Große Ehre für die Original Altmühltaler Blaskapelle Beilngries: Ihre aktives Mitglied Andrea Heindl durfte für den Blasmusikkalender 2018 modeln. Die 22-Jährige wird im kommenden Jahr tausenden Musikanten in ganz Europa entgegenlächeln, wie Kalenderinitiator Thomas Greisel mitteilt.

Was braucht eine Blaskapelle? Klar, die Instrumente dürfen nicht fehlen. Am Engagement der Musikanten sollte es ebenfalls nicht mangeln. Zur Grundausstattung gehört aber noch etwas Anderes: Ein Kalender, in dem alle Ständchen, Festumzüge und Auftritte notiert werden, dürfte in jedem Proberaum hängen. Es sollte daher niemanden verwundern, dass es einen eigenen Blasmusikkalender gibt. Das Besondere daran: Es gibt zwei Editionen, einen mit männlichen Models und einen mit weiblichen - und die haben auf den Fotos zwar Instrumente in der Hand, aber gar nicht so viel an.

Die Original Altmühltaler Blaskapelle Beilngries darf sich auf das Exemplar für das Jahr 2018 ganz besonders freuen. Denn dann finden sie darin ihre Andrea Heindl. Die 22-Jährige, die in Greding wohnt und neben der Beilngrieser Kapelle auch noch in Euerwang und aushilfsweise in Denkendorf musiziert, erzählt im Gespräch mit unserer Zeitung, wie es dazu gekommen ist. Gekannt habe sie den Kalender zunächst nicht, als sie im Internet darauf stieß. Doch ihr Interesse war schnell geweckt. Sie schickte eine Bewerbung ab, zu der neben Fotos auch ein Vorstellungstext gehörte. Darin sollten die potenziellen Models erklären, warum genau sie unbedingt einen Platz in dem Blasmusikkalender finden sollten. Nur aktive Kapellenmitglieder waren zugelassen. Für die 22-Jährige war dieser Text eine leichte Übung. "Ich habe es einfach so geschrieben, wie es ist. Ich denke, die haben sehr schnell gemerkt, wie viel Spaß mir die Musik macht."

Andrea musiziert, seit sie neun Jahre alt ist. Diese Passion habe sie ihrem Vater zu verdanken, berichtet sie. Angefangen hat sie mit der B-Klarinette, später ist sie auf die Es-Klarinette umgestiegen, der sie bis heute treu geblieben ist. Auch Gitarre und E-Gitarre hat sie gelernt, in der Blaskapelle ist aber volle Konzentration auf die Klarinette angesagt. Mit elf Jahren stieg sie in die Kapelle von Euerwang ein, vor zwei Jahren startete sie dann auch bei den Beilngriesern. Hier gefällt ihr besonders gut, dass so viele junge Leute mit dabei sind. Musik machen und mit der Kapelle verreisen, beispielsweise nach Garda und Burgeis - das zählt zu Andreas liebsten Beschäftigungen in ihrer Freizeit.

Davon konnte sie auch die Kalenderjury überzeugen, und so durfte Andrea - als einzige Vertreterin aus dem weiteren Umkreis - zum Fototermin nach Kaufbeuren kommen. Die Klarinette musste freilich mit auf die Bilder, und aufgrund ihres Geburtstages wurde Andrea zum "Juli-Girl". Sie ist sowohl im farbigen Kalender als auch in der streng limitierten Jubiläumsedition in Schwarz-Weiß vertreten. Und der 22-Jährigen wurde noch eine ganz besondere Ehre zuteil: Eine Aufnahme von ihr - mit Hut und Klarinette - schmückt die Titelseite des Kalenders.

Bei den Fotomotiven konnte Andrea Heindl ihre eigene Kreativität mit einfließen lassen. Da sie als Floristin arbeitet, gestaltete sie einen ganz besonderen Bikini mit aufgeklebten Blütenköpfen. Den trägt sie auf einem der Bilder. Dass die Fotos etwas freizügiger angelegt sind, war für die junge Frau kein Problem: "Im Freibad sehen einen die Leute ja auch mit Bikini, anders ist das hier auch nicht." Ihr gesamtes Umfeld ist hellauf begeistert von den Bildern, berichtet die Vollblutmusikerin.

Besonders stolz sind ihre Kollegen von der Beilngrieser Blaskapelle. Eine Delegation um Leiter Peter Zimmer begleitete Andrea jüngst zu ihrem großen Auftritt bei der Vorstellung des Kalenders im Allgäu. Jedes Fotomodel wurde dabei gesondert auf der Bühne begrüßt - und es wurde gemeinsam musiziert, die Fuchsgraben Polka, damit auch jeder merkte, dass die jungen Frauen und Männer nicht nur gut aussehen, sondern auch gut Musik machen können.

Eine weitere Karriere als Fotomodel strebt Andrea Heindl nicht an - auch wenn ihr das Kalenderprojekt Spaß gemacht hat. Vielmehr will sie weiterhin jede Menge Herzblut in die Musik investieren. Am liebsten noch jahrzehntelang, wie sie mit einem Schmunzeln ankündigt. Und die Erinnerungen an ihren großen Modelauftritt kann ihr sowieso niemand mehr nehmen - selbst dann nicht, wenn der Blasmusikkalender 2018 in einem guten Jahr durch die nächste Auflage ersetzt wird.