Reichertshofen
Bis zu 200 Besucher dürfen rein

CSU-Antrag zur Paarhalle stattgegeben: Alternativer Standort soll geprüft werden

05.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:22 Uhr
Wartet noch auf ihre Sanierung: Die Reichertshofener Paarhalle hat sie auch dringend nötig. −Foto: Vogl

Reichertshofen - Die Paarhalle war wieder einmal Thema im Gemeinderat, und bot reichlich Diskussionsstoff.

Am Ende des Tages legte sich der Gemeinderat auf eine Nutzung mit bis zu 200 Besuchern und gelegentlicher Nutzung im Sinne der Versammlungsstättenverordnung bis 900 Besucher fest. Außerdem wurde dem CSU-Antrag auf Prüfung eines alternativen Standorts für eine Mehrzweckhalle stattgegeben.

Bürgermeister Michael Franken (JWU) informierte zu Beginn darüber, dass der Bauantrag vom 16. Januar 2019 zum Abbruch der Anbauten und energetischen Sanierung der Giebelfassaden bis heute vom Landratsamt weder genehmigt noch abgelehnt worden sei. Im Sommer 2019 hatte das Landratsamt ein Brandschutzgutachten angefordert, das im Oktober 2019 vom Markt eingereicht wurde.

Nun gab es erneut eine Rückmeldung vom Landratsamt. Das Amt forderte eine klare Aussage, ob die Halle als Versammlungsstätte für mehr als 200 Besucher genutzt werden soll. Aufgrund der Vorgaben des Brandschutzgutachtens empfahl die Verwaltung die Nutzung bis 200 Besucher und gelegentliche Nutzung im Sinne des §47 VStättV bis 900 Besucher. Das heißt, dass drei bis vier Großveranstaltungen pro Jahr bis 900 Besucher genehmigt werden können.

Georg Pfab (JWU) stellte die Sinnhaftigkeit der Renovierung in Frage: "Wollen wir das wirklich für nur drei Veranstaltungen im Jahr machen? " Bürgermeister Franken ergänzte, die Halle könnte auch für anderes wie Tennis oder Gemeinderatssitzungen genutzt werden. Er selbst wolle den Bürgerwillen umsetzen, der durch die gesammelten Unterschriften der Bürgerinitiative zum Erhalt der Halle offenkundig sei.

Auch Wolfgang Freudenberger (SPD), Frontmann der Bürgerinitiative zum Erhalt der Halle, meldete sich zu Wort. Er sagte, dass er grundlegend davon ausgehe, dass im Sinne des Vorschlags der Verwaltung entschieden werde. Sollte dem aber nicht der Fall sein, werde er die gesammelten Unterschriften einreichen und einen Bürgerentscheid in die Wege leiten.

Das musste dann aber nicht getan werden: mit 18:2 Stimmen votierte das Gremium für den Verwaltungsvorschlag: die Paarhalle soll künftig für Veranstaltungen mit bis zu 200 Besuchern genutzt werden. Notwendige Bestuhlungspläne sollen erstellt werden.

Dass die Paarhallen-Renovierung aber nur eine Übergangslösung für die nächsten zehn Jahre darstellen könne, wurde im Gremium immer wieder betont. Wie es danach weitergehen kann, zeigte ein CSU-Antrag, der im selben Zug behandelt wurde: die CSU möchte, dass alternative Standorte für den Bau einer Mehrzweckhalle geprüft werden. Die CSU Reichertshofen plädiert grundsätzlich für den Neubau einer Mehrzweckhalle in angemessener Größe. "Eine neue Halle würde Reichertshofen gut zu Gesicht stehen", sagte CSU-Fraktionssprecher Max Zängl. "Dass die neue Halle aber wegen der Finanzen nicht auf TOP 1 stehen kann, ist auch klar. "

Bürgermeister Franken begrüßte den Vorschlag und schlug vor, einen Arbeitskreis mit Vertretern aller Fraktionen für dieses Thema vor. Konrad Schretzlmeier (SPD) ergänzte, man brauche auch ein Gesamtkonzept, wo zum Beispiel die Bücherei oder ein Bürgersaal mit untergebracht werden soll. "Dafür haben wir das ISEK", so Franken. "Jetzt sollten erst einmal die Ziele der CSU-Fraktion weiter verfolgt werden. " Wolfgang Freudenberger fügte hinzu, all diese Punkte wie Bücherei oder Bürgersaal seien bereits im Zukunftskonzept der SPD-Fraktion enthalten.

Dritter Bürgermeister Georg Link (FW) äußerte daraufhin Unverständnis: "Das klingt so, als sei bisher noch nie etwas passiert. Wir haben bereits vor zwei Jahren über die Idee einer neuen Halle geredet. Es gab damals schon konkrete Überlegungen zu Standorten. " Franken meinte, man habe bereits 100000 Euro für das ISEK-Konzept ausgegeben. "Jetzt müssen wir irgendwann mal ins Umsetzen kommen. " Waltraud Schembera (SPD) beantragte, dass in der neu zu gründenden Arbeitsgruppe alle gemeindlich relevanten Projekte behandelt werden sollten. Sie war aber am Ende die einzige, die für ihren Antrag stimmte. Auf den CSU-Antrag entfielen dann 19 von 20 Stimmen.

PK

Verena Vogl