Schrobenhausen
Bis jetzt alles positiv

Josef Plöckl zieht erfolgreiche Wiesnzwischenbilanz – Schafkopfrennen und Oldtimershow etwas mau

09.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr
Oldtimer von anno dazumal waren am Sonntagvormittag auf der Schrobenhausener Wiesn zu bestaunen. Ob Autos von Chevrolet bis Tatra, ob Schlepper von Fendt bis Lanz oder ob Motorräder von Puch bis Hercules, bei den Freunden alter Gefährte schlugen die Herzen höher. −Foto: Preckel, GÃ?¼nter, Schiltberg

Schrobenhausen (SZ) Stimmung schon zum Auftakt des Schrobenhausener Volksfestes am Freitag, übertroffen noch von der Partytime am Samstagabend, etwas beschaulicher der Sonntagmorgen mit Schafkopfrennen und Oldtimerschau. Organisator Josef Plöckl zieht bereits eine positive Zwischenbilanz.

„Das war richtig so, wie es sein soll“, schwärmte Josef Plöckl am Sonntagvormittag und meinte damit den Tag zuvor. Samstagnacht heizte die Band Dolce Vita im Festzelt kräftig ein und die vornehmlich etwas jüngere Generation in den vorderen Tischreihen tanzte vergnügt auf den Bänken. Selbst der Biergarten war rappelvoll für diejenigen, die mit den angesagten Songs der Gruppe nicht so viel anfangen konnten. Im Zelt aber herrschte Partystimmung pur und die große Fangemeinde der Band konnte sich richtig austoben. Auch der aus der FW ausgetretene Stadtrat Markus Kauderer hatte keine Probleme, seine 80 Liter Freibier am Samstagabend an den Mann und die Frau zu bringen. Ratzfatz war auch das Fass mit Augustiner-Bier geleert.

Doch schon mit dem Verlauf des ersten Abends der Schrobenhausener Wiesn war Plöckl zufrieden. Der Festplatz mit den Fahrgeschäften, Los- und Schießbuden war gut besucht und nach dem obligatorischen Bieranzapfen durch Bürgermeister Karlheinz Stephan füllte sich auch der Biertempel immer mehr. Die Band Edelstoff trumpfte auf und beim vielen Prosit der Gemütlichkeit war auch dem letzten Gast klar: Das diesjährige Volksfest dürfte kein Reinfall werden.

Dann aber kam am frühen Sonntagmorgen der Regen. Der schien doch einige Oldtimerbesitzer davon abgehalten zu haben, mit ihren noblen Karossen in Richtung Stief’scher Wiesn nach Schrobenhausen aufzubrechen. Josef Plöckl kommentierte: „Die, die da waren, hatten ihre Freude“.

Und da waren so einige der betagten Gefährte. Etwa Robert Jäger aus Niederdorf mit seinem Motorrad Puch 250 TF aus dem Jahr 1951 und mit elf Pferdestärken ausgestattet bei 250 Kubikzentimetern Hubraum. „Das Motorrad hab’ ich von meinem Opa geerbt“, erzählte Jäger und das Krad befinde sich im absoluten Originalzustand. Weitere Zweiräder von Hercules, BMW, NSU oder DKW ergänzten das Prachtstück der Puch. Nicht wegzudenken bei Oldtimershows sind natürlich die Schlepper. Ob Fendt oder Eicher, ob Lanz oder Schlüter, die Besitzer hegen und pflegen ihre Helfer der Landwirtschaft aus früheren Jahrzehnten.

Ebenfalls eine Augenweide waren die ausgestellten Autos. Auch dort kamen die Besucher oft aus dem Staunen nicht mehr raus beim Anblick von Marken wie Chevrolet, Tatra, NSU oder den alten Kisten von Audi oder Mercedes.

Gleichzeitig zur Oldtimershow hatte sich Toni Hoier mit seinem Team für das Schafkopfturnier im Festzelt ein paar Spieler mehr erhofft. Immerhin kamen doch noch 18 Partien zustande, die um die ausgelobten Geldpreise die Karten klopften. Trotz der lediglich 72 Personen sei aber die Qualität des Rennens hervorragend gewesen. „Es wurden sechs Du gespielt, das war noch nie da“, war Hoier begeistert. Bayerisch ausgesprochen bedeute ein Du eigentlich das französische Wort Tout: Übersetzt für Nichtschafkopfler bedeutet das, dass alle acht Stiche gewonnen werden müssen, erklärte Organisator Toni Hoier.

MINISTER UND SENIOREN BEIM VOLKSFEST

Der heutige Volksfestmontag bietet für alle Altersgruppen etwas – für Kinder, ihre Großeltern und die politisch Interessierten:

Seniorennachmittag: Das Festzelt öffnet heute bereits um 11 Uhr. Von 12 bis 17 Uhr können sich die Schrobenhausener Senioren auf dem Volksfest vergnügen. Jeder ab 65 Jahren bekommt im Festzelt einen Gutschein für ein Getränk und Würstel, verspricht Volksfestmitorganisator Josef Plöckl. Das Duo Melodie spielt für die Senioren im Festzelt auf.

Kindernachmittag: Ab 14 Uhr können sich Familien den Volksfestbesuch ein wenig kostengünstiger gestalten. Denn beim Kindernachmittag soll es an allen Fahrgeschäften die Fahrchips zum halben Preis geben.

Politischer Abend: Zünftig soll es ab 18 Uhr im Festzelt zugehen. Zumindest will Helmut Schranner mit seinen Holledauer Musikanten klanglich dafür sorgen. Ab 19 Uhr soll es auch mit markigen Worten deftig zur Sache gehen. Ob das klappt, liegt unter anderem am Stargast des politischen Abends – Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Volksfestmitorganisator Josef Plöckl hofft auf Stimmung, die möglicherweise von den Landwirten aus dem Landkreis und der Umgebung erzeugt werden könnte. | jsp