Pfaffenhofen
"Bio kann jeder"

Workshop bei der Firma Hipp zum Thema regionales und saisonales Essen stößt auf großes Interesse

13.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:18 Uhr

Regionaler geht nicht: Noch schwimmen die Forellen – bald werden sie als Steckerlfisch für die Hipp-Mitarbeiter zubereitet. - Foto: Ammer

Pfaffenhofen (ais) „Ist das bio“ Diese Frage war zentraler Dreh- und Angelpunkt beim Workshop „Bio kann jeder“ der Firma Hipp in Pfaffenhofen. Regional, saisonal und natürlich möglichst biologisch sollten Lebensmittel heutzutage am besten sein.

Und das nicht nur zu Hause, sondern auch in der Kantine, an Schulen und in Kindertagesstätten. Am Dienstag haben sich interessierte Erzieher, Caterer und Küchenverantwortliche gemeinsam mit Ernährungswissenschaftlerin Eva-Maria Hackenberg und Josef Holzer, Bio-Mentor und Leiter der Hipp-Betriebsgastronomie, mit dem Thema gesunder Ernährung beschäftigt.

„Ich bin hier um Ideen zu sammeln, ich koche an der Aktiven Schule in Petershausen – mit viel Gemüse, das teils von den Kindern selbst angebaut wird“, erzählte eine Teilnehmerin. Das ist auch Josef Holzer sehr wichtig: „In meiner Kindheit hat es keine Erdbeeren im Winter gegeben – aber diese Regionalität und Saisonalität ist verloren gegangen.“ Spargel sei eines der Ausnahme-Gemüse: „Da freut man sich, wenn es losgeht.“ Deshalb versuche er, in der Betriebskantine zum Beispiel keine Tomaten im Winter anzubieten.

700 Hauptgerichte werden bei Hipp täglich gekocht – für Schulen, Kindergärten, Altenheime. Anfragen hätten sie genug, aber mehr ginge nicht. Bei einer Führung durch die Küche des Unternehmens wird den Besuchern schnell klar, warum. „Es wird immer enger“, bestätigt Josef Holzer, als er sich mit der Gruppe durch die Küchengänge schlängelt, vorbei an riesigen Töpfen, in denen frische Suppe angesetzt ist.

Vor dem Fischbecken verweilt die Gruppe. Ehemals war es ein Kneippbecken – doch mit den Fischen darin hat es für die Mitarbeiter doch auch einen großen Nutzen. „Übernächste Woche gibt es Steckerlfisch – näher geht es nicht“, sagt Josef Holzer. So regional geht es natürlich nicht immer, doch auch sonst sei es ihnen wichtig, handwerkliche Betriebe vor Ort zu unterstützen.

„Wir wollen auch mehr auf Bio umstellen“, erklärt Andrea Hierl ihr Interesse am Workshop. Sie arbeitet in der Kindertagesstätte in Denkendorf, die vom Gasthof Krone, den ihr Mann betreibt, mit Mittagessen beliefert wird. Wie regional und biologisch erzeugt das Essen sei, werde immer wichtiger, auch die Eltern würden heute nachfragen, was ihre Kinder genau bekommen. Eine Entwicklung, die Josef Holzer begrüßt. „Bei uns darf jeder wissen, mit wem wir arbeiten“, sagt er zum Thema Transparenz.

Ansonsten setzt er auf Projekte: zwei Personen, die gemeinsam einen Vegetarier ergeben beispielsweise. Die Besucher schrieben fleißig mit – wer Ideen sucht, ist hier fündig geworden.