Beilngries
Bewegte Geschichte

06.04.2011 | Stand 03.12.2020, 2:58 Uhr

Beilngries (oh) Auf eine bewegte Geschichte kann das "Kaiserbeckhaus" zurückblicken, zählt es doch zu einem der ältesten und gleichsam beeindruckendsten Gebäude in der Altmühlstadt Beilngries. Bereits im 16. Jahrhundert soll das Anwesen errichtet worden sein.

Ursprünglich handelt es sich um ein Fachwerkhaus, bei dem später große Teile der Umfassungswände durch verputztes Mauerwerk ersetzt wurden. Markant sind vor allem die beeindruckende Giebelgliederung sowie die außergewöhnlichen Blendarkaden. Im Laufe der Jahre hat sich das Bauwerk so zu einer Attraktion für Bürger aus nah und fern entwickelt.

Als Erbauer steht nach Angaben von Archivar Max Künzel ein ehemaliger Bürgermeister namens Hans Wittmann in den überlieferten Schriftstücken, der zur wohlhabenden Beilngrieser Bürgerschicht gezählt haben soll. Die markante Bauform weist auf die exponierte Stellung des Bauherrn in der Gesellschaft hin.

Den Namen "Kaiserbeck" erhielt das Anwesen hingegen erst im 20. Jahrhundert. Im linken Gebäudeteil war im Erdgeschoss eine Bäckerei untergebracht, was dem Bauwerk seinen noch heute verwendeten Spitznamen einbrachte. Im Besitz der Familie Sillner wurde das Anwesen später für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Es stellte gar den letzten Stadtbauernhof in Beilngries dar.

Im Jahre 2004 schließlich kaufte die benachbarte Familie Zrenner, Besitzer des Restaurant-Hotels "Fuchsbräu", das stark in Mitleidenschaft gezogene Anwesen. Nach im Jahr 2008 gestarteten umfangreichen Sanierungsarbeiten präsentiert es sich inzwischen wieder als echtes Schmuckstück und stellt auch mit seiner bewegten Geschichte eine Bereicherung für die Stadt Beilngries dar.