Stammham
Betreiber geben Köschinger Waldhaus ab

Wittelsbacher Ausgleichsfonds will Standort aufrechterhalten

09.12.2020 | Stand 23.09.2023, 15:55 Uhr
Eigentlich ein beliebtes Ausflugsziel, ist die Gaststätte des Waldhauses derzeit Corona-bedingt geschlossen. −Foto: Stephan

Stammham - Alexandra und Uwe Rühl geben den Betrieb des Köschinger Waldhauses ab. Nach eigenen Angaben will sich das Gastronomenpaar beruflich umorientieren. Dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF) bleibt es aber verbunden.

Eines vorweg: Das Köschinger Waldhaus wird fortbestehen. "Der Standort wird von uns sicher nicht aufgegeben", verspricht Peter Niggemeyer, Leiter der Forstdirektion des WAF in Ingolstadt, in dessen Eigentum sich das Gasthaus seit 1967 befindet. Eine gute Nachricht für die Region, in der das Waldhaus ein beliebtes Ausflugsziel zwischen Stammham und dem Wallfahrtsort Bettbrunn ist. 1882 aus dem zentral im Köschinger Forst gelegenen Alten Kälberstall entstanden, 1971 auf Initiative Herzog Albrechts von Bayern neu gebaut und 2008 erweitert, gilt es seit langer Zeit als Aushängeschild bayerischer Wildküche. Wegen Corona ist es als Gaststätte für Besucher allerdings seit Monaten komplett geschlossen.

Aktuell ist das Angebot laut Niggemeyer auf die sogenannte Convenience-Küche begrenzt - also im Gasthaus vorbereitete Speisen, die die Kunden zu Hause fertig zubereiten können. Auf der Homepage des Waldhauses wird ein Bestell- und Cateringservice angeboten. Auch einen Wildspezialitätenverkauf gibt es. Das Fleisch stammt laut Niggemeyer "komplett aus unseren Wäldern". Allerdings werden "wie in vielen Revieren derzeit" wegen Corona nur wenige Drückjagden veranstaltet, der Abschuss läuft überwiegend über die Einzeljagd.

Der Verkauf läuft noch bis zum 19. Dezember unter Küchenchef Uwe Rühl und seiner Frau Alexandra weiter. Danach heißt es für viele Stammgäste, nach über zwölf Jahren Abschied von dem Paar zu nehmen: Die Rühls haben für sich entschieden, nochmals eine neue Herausforderung anzustreben. Gemeinsam übernehmen sie die gastronomische Leitung eines Inklusionsprojekts in der Region. "Sie bleiben damit der Wildküche und dem Haus Wittelsbach verbunden", freut sich Niggemeyer. Denn auch an ihrer neuen Wirkungsstätte wollen die Rühls Wildfleisch aus dessen Waldrevieren auf die Speisekarte stellen.

Im Köschinger Waldhaus übernimmt nach einer Winterpause bis zum 6. Januar eine Mitarbeiterin, kündigt der Forstdirektor an. Wann dort der Restaurantbetrieb wieder anlaufen kann, ist unklar. Aufgrund der "unkalkulierbaren Rahmenbedingungen" durch Corona gibt es noch keinen endgültigen Plan dafür, wann und in welcher Form das Waldhaus wieder für Gäste öffnen kann. Mit Hinweis auf das Impfmittel rechnet Niggemeyer aber mit Frühjahr bis Sommer 2021.

Klar ist für den Forstdirektor, dass die vorübergehende Schließung des Gasthauses über das Jahr hinweg aufgrund der Corona-Situation "die völlig richtige Entscheidung" war, betont er: "Wir wollten von Anfang an keine falschen Hoffnungen wecken, und das ist uns gelungen."

DK

Tanja Stephan