Beteiligung unerwünscht

Zum Artikel "Knappe Mehrheit für Edeka-Markt", DK vom 17. Juli 2019:

18.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:28 Uhr

Zum Artikel "Knappe Mehrheit für Edeka-Markt", DK vom 17. Juli 2019:

Die im Rahmen der Stadtratssitzung vom 15. Juli getroffene Entscheidung zum Neubau eines Edeka-Supermarktes stimmt mich nachdenklich. Ich gehe davon aus, dass wie auch ich der überwiegende Teil der Bevölkerung erst nach der Stadtratssitzung vom 24. Juni über das geplante Vorhaben eines Investors zum Neubau eines Edeka-Supermarktes am östlichen Stadtrand von Dietfurt erfahren hat. Leider wurde den Bürgern somit keine Möglichkeit gegeben, ihre Meinung, Wünsche, Vorschläge oder eine Suche nach möglichen Alternativen mit in die Entscheidungsfindung einzubringen.


Im Rahmen einer Informationsveranstaltung hätte man die Bürger wesentlich besser mit einbinden können. Stichwort "Wirtshausdiskussion" mit Investor, Stadtverantwortlichen und der letztlich davon betroffenen Bevölkerung. Nach einer solchen Veranstaltung wäre dem ein oder anderen Stadtrat die Entscheidung sicherlich leichter gefallen und die Bürger hätten zumindest eine Chance gehabt, sich in die Beschlussfassung mit einzubringen. So aber hat es den Anschein, dass sich die Befürworter vor allem durch das vorgelegte Zahlenwerk des Investors und die Drohungen eines Konzerns überzeugen ließen.

Zu einer bürgernahen Politik gibt es eben unterschiedliche Auffassungen. Für mich hat das den Anschein, dass selbst in der Kommunalpolitik die Argumente von Investoren, Kapitalgesellschaften und Konzernen einer entscheidungsorientierten Bürgerbeteiligung vorgezogen werden.

Joachim Kerschner,

Dietfurt