Ingolstadt
Besuch aus dem Reich der Mitte

Partnerschulprogramm: Seit Samstag sind 20 Austauschschüler aus Foshan in Ingolstadt zu Gast

18.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:32 Uhr

Herzlich willkommen: Bürgermeister Sepp Mißlbeck begrüßte die Jungen und Mädchen aus Foshan bei einem Empfang im Alten Rathaus. Sie sind in Gastfamilien bei Schülern des CSG untergebracht.

Ingolstadt (DK) Im Rahmen eines Austausches mit dem Christoph-Scheiner-Gymnasium (CSG) sind 20 Jungen und Mädchen aus der südchinesischen Partnerstadt Foshan seit Samstag zu Besuch in Ingolstadt. Gestern nahmen sie am Unterricht in ausgewählten Fächern teil. Später folgte ein Empfang im Alten Rathaus.

Das Besuchsprogramm solle die Grundlage bilden für einen Austausch über mehrere Jahre mit der Partnerschule in China, sagte Schulleiter Gerhard Maier, der im November selbst mit einer Delegation der Stadt in Foshan war. Geplant sei, einmal pro Jahr einen Besuch in der Volksrepublik abzuhalten, dann erfolge der Gegenbesuch von Kindern der dortigen Gastfamilien. Für 2017 sind die Zeiträume schon festgelegt: Die Gymnasiasten aus der Schanz fliegen im April, im Juli kommen dann die Chinesen nach Ingolstadt. Für das CSG ist es bereits die achte Schulpartnerschaft.

Bei den Schülern aus China handelt es sich um Jugendliche im Alter zwischen 16 und 17 Jahren, die in Foshan die zehnte Klasse der Highschool besuchen, was vergleichbar ist mit dem Gymnasium. Am Montag hatten sie Gelegenheit, dem Unterricht in den Fächern Geografie und Sport beizuwohnen. In der Erdkundestunde drehte sich dann auch vieles um den östlichen Teil der Welt mit seinen Riesenreichen Russland und China und die Unterschiede in beiden Ländern bei den Ressourcenvorkommen, der Bevölkerungszahl und der damit verbundenen Raumknappheit. Eine Schülerin berichtete von ihrem China-Urlaub und äußerte sich begeistert über die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Leute dort. Im Blickpunkt sei sie aber auch wegen ihrer Haarfarbe gestanden, erzählte sie amüsiert. "Die Chinesen sind an blonde Menschen nicht gewöhnt." Als Gastgeschenk gab es für Klassenlehrer Werner Kundmüller Essstäbchen und ein Schmuck-Lesezeichen.

Eine wichtige Erfahrung auf dem Weg zum Erwachsenwerden sei der Aufenthalt für die Schüler aus China, sagte Bürgermeister Sepp Mißlbeck beim Empfang im Historischen Sitzungssaal. Die Mädchen und Jungen hätten - neben den Eindrücken, die sie insgesamt von einer neuen Kultur gewinnen - Gelegenheit, durch das Erleben des Schulalltags und des deutschen Familienlebens, ein Verständnis für andere Jugendliche zu bekommen. Alle 20 Austauschschüler sind für die Zeit ihres Aufenthalts in Gastfamilien von Schülern des CSG untergebracht. Mißlbeck äußerte die Hoffnung, dass Freundschaften fürs Leben entstehen mögen und dass es sich die Schüler zur Aufgabe machen, diese zu pflegen, sodass sie Bestand für die Zukunft haben. Maier bescheinigte den Schülern, dass sie eine "sehr herzliche Truppe" seien, die "mit offenen Augen hierhergekommen ist". Zwar seien die beiden Kulturen sehr unterschiedlich, aber gerade das bereichere den Austausch, so Maier. Darüber hinaus gebe es auch Gemeinsamkeiten, die man weiterentwickeln könne.

Zu Wort kam anschließend der Schulleiter der Highschool in Foshan, Tan Genlin. Auch er machte deutlich, dass er in dem Programm eine große Chance sehe, eine andere Kultur zu erfahren und zu verstehen. Zudem bedankte er sich für die Wärme und Freundlichkeit, mit der die Gruppe empfangen worden sei. "Wir freuen uns, dass wir in einer so schönen Stadt zu Besuch sind", sagte er.

Abschied nehmen heißt es für die Schüler und ihre Lehrer am kommenden Samstag. Bis dahin stehen noch Besuche bei Audi und der Technischen Hochschule Ingolstadt sowie ein Ausflug nach München an. Anschließend bereisen die Chinesen für eine Woche Österreich, Tschechien und Italien.