Bestens unterhalten

15.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:41 Uhr

Zur Aufführung des Theaterstücks „Der Minister, eine Politsatire“ in der Georg-Hipp-Realschule.

Ich war mit meiner Tochter bei der ersten Aufführung des Theaterstücks „Der Minister, eine Politsatire“ in der Georg-Hipp- Realschule und war beeindruckt, begeistert und bestens unterhalten.

Das Drehbuch von Dorothee Schön ist schon großartig, wurde aber durch die Regie von Andrea Westenthanner sehr gut übertragen und vom Ensemble richtig klasse umgesetzt. Leonie Wagner aus der 7g als der titelweisende Franz Ferdinand von und zu Donnersberg stellte den unsicheren Polit-Aufsteiger in all seinem unfähigen Selbstverständnis einmal vollkommen unsicher, dann wieder fordernd und arrogant dar.

Vor allem die Sechstklässlerin Nina Ried als Max Drexel, Ghostwriter seines adligen Freundes, hatte als eine der Hauptrollen und der Aufgabe als erzählende Figur eine köstliche Bühnenpräsenz mit sehr viel wirklich gut betonten Auftritten in Tonfall und Mimik. Die gelungene Einteilung der einzelnen, zum Teil sehr kurzen Szenen mit Hilfe von Spots, greller und sanfter Beleuchtung ließ die Vorstellung noch kurzweiliger, lebendiger wirken. Der trockene Humor der von Lydia Marquardt herrlich subtil ausgefüllten Figur der Bundeskanzlerin sorgte immer wieder für laute Lacher im Publikum, aber auch so gab es immer wieder spontanen Szenenapplaus, weil einfach alle Akteure eine Spielfreude und eine Leichtigkeit durch das Stück trug, was diesen Abend zu einem besonderen Erlebnis machte.

Selbst in der musikalischen Begleitung mit dem von Elisabeth Bayer gut aufgestellten Chor gab es genug Humor und süffisante Hinweise zum Stück, die Klavierbegleitung von Ines Scharm unterstrich dies sogar noch.

Warum Leserbrief? Weil ich selten so viel Spaß in einem Schultheater hatte und noch immer beeindruckt bin von der Schauspielkunst der jungen Akteure.

Karin Buck

Pfaffenhofen