Pfaffenhofen
CSU und FW wollen sich bewegen

Mehr Ärzte in den Aufsichtsrat der Ilmtalklinik: Landrat deutet Kompromissbereitschaft an

15.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:41 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Sitzen im neuen Aufsichtsrat der Ilmtalklinik doch mehr als drei Ärzte? Nach einem Gespräch mit dem Kreisvorsitzenden des Ärztlichen Kreisverbandes, Anton Wiedemann, hat Landrat Martin Wolf (CSU) gestern angedeutet, dass man sich in dieser Frage auf die Landkreis-Mediziner zubewegen wolle.

Der Kreisverband hatte am Mittwochabend zu einem Treffen nach Wolnzach eingeladen, bei dem vor allem das Thema Aufsichtsrat im Mittelpunkt stand. Wie berichtet, hatte die neue Kreistagskoalition aus CSU und Freien Wählen den beiden Medizinern Wolfgang Moll, Hausarzt in Pfaffenhofen) und Stefan Skoruppa, Hausarzt in Jetzendorf, einen Sitz im obersten Kontrollgremium der Ilmtalklinik GmbH – zuständig für die beiden Krankenhäuser in Pfaffenhofen und Mainburg – angeboten. Ein weiterer, dritter, Arzt soll aus dem Landkreis Kelheim berufen werden.

Drei Ärzte im 14-köpfigen Aufsichtsrat? Den Landkreis-Medizinern war das zu wenig – wie auch beim Kreisverbandstreffen in Wolnzach deutlich wurde. „Wir haben genügend Leute zur Verfügung, die gerne ihren Sachverstand einbringen würden“, betonte Kreisvorsitzender Wiedemann, „je mehr, je besser.“ Welche Zahl man dem Landrat nun genau vorgeschlagen habe, wollte Wiedemann nicht öffentlich machen. Man wolle kein Personalgerangel, sondern biete einfach die Mitarbeit der Ärzteschaft an: „Wir wollen, dass an der Ilmtalklinik in Ruhe gearbeitet werden kann.“

Auch Skoruppa (linkes Foto) und Moll (rechtes Bild) würden es gerne sehen, wenn noch der ein oder andere Kollege zusätzlich im Aufsichtsrat sitzen würde. So befürchtet beispielsweise der Jetzendorfer Mediziner, dass man im dann nach wie vor von Politikern dominierten Gremium des Öfteren einfach überstimmt werde und letztlich dann doch als „Sündenböcke“ für eventuelle Fehlentscheidungen herhalten müsse. Eine Befürchtung, die sein Pfaffenhofener Kollege Wolfgang Moll durchaus teilt. Ihm ist zudem wichtig, dass die neuen Mandate, unabhängig davon, wie viele der Ärzteschaft letztlich zugestanden würden, auch langfristig in Mediziner-Hand bleiben – „sowohl was die Stellvertreter als auch mögliche Nachfolger betrifft.“ PK-Informationen zufolge wünschen sich die Ärzte nach wie vor „mindestens“ vier oder fünf Sitze im Aufsichtsrat. Konkret würde das bedeuten, dass noch ein oder sogar zwei der bislang gesetzten Kandidaten einen Rückzieher machen müssten. So wie das beispielsweise Hans Prechter (CSU) getan hat. Der Pfaffenhofener Altbürgermeister hatte bereits vor Wochen auf eine erneute Kandidatur für das Gremium verzichtet – zugunsten eines Ärztevertreters.

Ob Prechter jetzt noch Nachahmer findet, scheint fraglich. „Das wird schwierig“, räumte Landrat Martin Wolf gestern gegenüber der PK-Redaktion ein. Die Koalition aus CSU und FW hätte eigentlich eine seiner Meinung nach sehr ausgewogene Mischung aus Politikern, Unternehmern und auch Ärzten gefunden. Dennoch habe man sich jetzt in einer ersten kurzen Gesprächsrunde darauf geeinigt, sich „zu bewegen“ – sprich zu versuchen, mehr Mediziner unterzubringen. Dies könne durch einen weiteren Verzicht auf eine Kandidatur möglich sein, auch eine Erhöhung der Aufsichtsratssitze schloss Wolf nicht aus. Entscheidungen sollen am Wochenende fallen. Letztlich könnte der Landrat auch damit leben, wenn die im Rahmen der konstituierenden Kreistagssitzung am Montag geplante Neuwahl des Kontrollgremiums verschoben wird, sollte es noch Diskussionsbedarf geben. Wichtig ist für Wolf dabei: „Wir wollen die Arbeit im neuen Aufsichtsrat im Konsens mit der Ärzteschaft starten.“