Beschwingte Seeromanze

29.12.2009 | Stand 03.12.2020, 5:19 Uhr

Schauplatz von "Treffpunkt Tegernsee": das Hotel "Alte Post". ? Repro: oh

Neuburg (pes/DK) Romantik, Ohrwürmer, opulentes Bühnenbild: "Treffpunkt Tegernsee", die Frühjahrsproduktion des Neuburger Volkstheaters, eine Uraufführung übrigens, bietet alles, was die leichte Muse auszeichnet. Premierentermin ist der 12. April im Stadttheater, Karten gibt es ab sofort.

Hermann J. Vief hat das Libretto von Aksel Lund und Erik Radolf überarbeitet. Die Musik zu "Treffpunkt Tegernsee", einer Operette in drei Akten, schrieb Leon Jessel (1871 – 1942), der mit "Das Schwarzwaldmädel" einen der großen Operettenhits seiner Zeit landete. Regie führen die Brüder Oliver und Hermann J. Vief. In versierten Händen liegt auch die musikalische Leitung der Inszenierung des Neuburger Volkstheaters, für die einmal mehr Nicola Kloss verantwortlich zeichnet. Am Ostersonntag, 12. April, feiert die Produktion – insgesamt gibt es neun Vorstellungen – um 20 Uhr im Neuburger Stadttheater Premiere.

Zum Inhalt von "Treffpunkt Tegernsee": Während der Jagdsaison geht dem Oberförster (Hans Wöhrl) nicht nur ein prächtiger Eber vor die Flinte – auch einige Frauen stehen im Visier der Männerwelt aus nah und fern. Der junge Rechtsanwalt Dr. Robert Krusius (René Schmager) schaltet für seine Schwester eine Heiratsanzeige und damit beginnt ein fulminantes Verwirrspiel im Seehotel zur Alten Post. Denn genau dort will sich Fräulein Krusius (Karin Strutz) mit einem gewissen Hans Schmidt zum ersten Tête-à-tête treffen. Wer hätte da gedacht, dass so einen Namen mehrere Herren tragen können. Da ist nun Einfallsreichtum gefordert, wenn man sich den richtigen Angebeteten zunächst mal mit Abstand betrachten möchte. Ob Gerti (Luise Ilchmann), die Tochter des Oberförsters, Christl (Anita Kerner), die Tochter des Briefträgers (Fritz Müller) oder Martl (Daniela Zimmermann), die Hausangestellte des Hotels – alle müssen herhalten um die Invasion der ganzen Herren Schmidt, vom reiselustigen Sachsen (Norbert Heine) bis zum charmanten Schriftsteller (Hermann J. Vief), im Zaum zu halten. Bis es zu einem Happy End mit drei Paaren kommen kann, haben die Tegernseer also allerhand zu tun. In weiteren Rollen sind zu sehen: Sepp Reichart, Katharina Spieß, Birgit Haußmann, Klaus Müller, Inge Heinrich, Jörg Sachse und Kilian Vief.

Das Neuburger Volkstheater zeigt Lunds und Radolfs musikalische Seeromanze "Treffpunkt Tegernsee" als Uraufführung, "wir sind sehr stolz, dass wir als Laienschauspielgruppe vom Verlag dafür die Lizenz erhalten haben", ergänzt Volkstheater-Pressesprecher Eberhard G. Spieß. Lieder wie "Das Leben ist schön", "Auf einen Mann wie mich, da kann man bau’n", oder "Heut’ möchte ich in deinen Armen . . ." aus der Feder Leon Jessels bürgen für eingängige Unterhaltung.

Der Komponist jüdischer Abstammung wurde von den Nazis mit Aufführungsverbot belegt. Am 15. Dezember 1941 wurde Jessel zur Gestapo-Leitstelle in Berlin-Mitte vorgeladen und festgenommen. Von der Gestapo wurde er in einem Keller des Polizeipräsidiums am Alexanderplatz so misshandelt, dass er schwer erkrankte und am 4. Januar 1942 im Jüdischen Krankenhaus Berlin verstarb. Allmählich beginnt man, seine Kompositionen neu zu entdecken.

Vorstellungstermine in Neuburg sind 12. (Premiere), 17. und 18. April, 20 Uhr, 19. April 11 und 19 Uhr, 23., 24., 25. April, 20 Uhr und 26. April 2009, 19 Uhr, jeweils im Stadttheater Neuburg.

Karten gibt es ab sofort in der Geschäftsstelle des DONAUKURIER, Eisengasse C 124, Neuburg, Telefon (0 84 31) 6 47 65 20.