Begegnung mit Berlusconi

29.12.2009 | Stand 03.12.2020, 5:19 Uhr

Empfang in Rom: Ministerpräsident Silvio Berlusconi (Mitte) mit Eichstätts Altlandrat Xaver Bittl und Frau Thekla (links) und dem Neuburg-Schrobenhausener Ex-Landrat Richard Keßler samt Gattin Irmgard. - Foto: kx

Eichstätt / Rom (rpk) Die Mitglieder der Stiftung "Rotonda Romana" erhielten bei ihrer 28. Generalversammlung in Rom nicht nur den päpstlichen Segen, sondern trafen auch mit Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi zusammen.

"Es ist nicht ganz einfach, den Herrschaften Neues zu bieten", sagte der Neuburg-Schrobenhausener Altlandrat Richard Keßler. Denn die Stiftungsmitglieder seien 18 Mal mit Papst Johannes Paul II. in dessen Privatwohnung zusammengetroffen, hätten den früheren Kardinal Joseph Ratzinger 22 Mal gesehen, seien mit fast allen wichtigen Kardinälen und Erzbischöfen, Ordensgenerälen und führenden Politikern zusammengetroffen, seien zwei Mal von Italiens Staatspräsidenten wie Cossiga und Ciampi empfangen worden und hätten unzählige öffentlich-touristisch nicht zugängliche Besonderheiten besichtigt.

Zu Beginn der Versammlung in Rom, an der auch der Eichstätter Altlandrat Xaver Bittl teilnahm, stand eine Begegnung mit dem langjährigen Sekretär Ratzingers, dem heutigen Vizepräsidenten der Laienkommission und Chef der Weltjugendtage, Bischof Josef Clemens. Gespräche mit der von Kardinal Claudio Hummes geleiteten Päpstlichen Kleruskongregation, mit dem Generalabt des Prämonstratenserordens, Thomas Handgrätinger, der Äbtissin der Benediktinerinnenabtei Santa Cäcilia in Trastevere, Mutter Giovanna, und dem der "Rotonda Romana" angehörenden Abtprimas des Benediktinerordens, Professor Notker Wolf, erweiterten den geistigen Horizont.

Von allen Teilnehmern als "tief beeindruckend" wurde die Begegnung mit der Äbtissin des streng beschaulichen Klosters Mater Ecclesiae, Mater Sofia, in den Vatikanischen Gärten bezeichnet. Da diese kleine internationale Gemeinschaft direkt dem Papst untersteht, hatte Benedikt XVI. seinen "bayerischen Bekannten" die Erlaubnis zum Besuch gegeben.

Höhepunkt blieb aber der Besuch im Palazzo Chigi, dem "Bundeskanzleramt" Italiens. In einem der herrlichen, mit Gobelins und wertvollen Gemälden geschmückten Räume wurde der Kreis von "Kanzleramtsminister" Gianni Letta – dem, wie viele sagen, "mächtigsten Mann" der Regierung – empfangen.

Über eine Stunde diskutierte er mit seinen Gästen über verschiedene Facetten der nationalen und internationalen Politik. Und Silvio Berlusconi, der beim Betreten des Raumes jeden mit Handschlag und die Frauen mit Handkuss begrüßte, wollte wiederholt Details aus Deutschland, Bayern und sogar den verschiedenen Landkreisen wissen.

Richard Keßler schaltete sich mehrfach in die Diskussionen um europäische Werte, den Eintritt der Türkei in Europa, das Staats-Kirchen-Verhältnis oder um die Beziehungen zwischen Italien und Deutschland ein. Der Premierminister dankte der "Rotonda Romana" für ihren nun bald drei Jahrzehnte währenden Dienst im Sinne der freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Nach dem obligatorischen Fototermin überreichte er eine Silberschale und eilte zu einer Begegnung mit den Spitzen von Italiens Wirtschaftsverbänden.

Der Protokollchef führte die Gruppe auf ausdrücklichen Wunsch Berlusconis in den Kabinettsaal zu einem Gruppenfoto. Vorbei an salutierenden Nobelgardisten ging’s hinaus in den Abend, an dem die gewaltigen Eindrücke dieser Begegnungen vertieft wurden.