Ingolstadt
"Beschäftigungsgarantie über 2011 hinaus"

16.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:24 Uhr

Ingolstadt (DK) Auf das Wir-Gefühl setzten Unternehmensleitung und Betriebsrat bei der gestrigen Belegschaftsversammlung im Ingolstädter Werk von Audi. Gesamtbetriebsratsvorsitzender Peter Mosch lobte die Leistung und Bedeutung der Audi-Mannschaft ebenso wie Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler.

Gleichzeitig zeigten sie die weiteren Unternehmensziele auf, die – etwa was den Bau von Elektroautos betrifft – durchaus ehrgeizig sind, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. Als zentrale Forderung sprach sich Mosch für eine Beschäftigungsgarantie über 2011 aus. An der Versammlung nahmen auch VW-Chef Martin Winterkorn sowie der mit großem Beifall begrüßte Audi-Werksfahrer und DTM-Gewinner Timo Scheider teil.

Stadler kündigte an, dem Begriff "Vorsprung durch Technik" künftig neue Dimensionen geben zu wollen. "Audi geht seinen eigenen Weg bei der Elektrifizierung. Unser Maßstab ist es nicht, der Erste zu sein. Unser Maßstab ist, der Beste zu sein", gab er die weitere Marschroute vor und versprach "verantwortungsvolles Unternehmertum". Gewinne sollen demnach weiter in langfristige Projekte und den Erfolg investiert werden.

Mosch blickte in seiner Rede noch einmal auf die vergangenen zwölf Monate zurück. "Wir alle bei Audi haben ein hartes Jahr hinter uns. Zunächst fuhren wir auf Sicht und mussten sogar Kurzarbeit anmelden. Im Verlauf des Jahres kamen wir immer besser in Fahrt. Jetzt, Ende 2009, geht es uns besser als den meisten anderen Herstellern." Der Grund dafür liege in der exzellenten Audi-Mannschaft, die neue Herausforderungen immer wieder meistere, sagte der Betriebsratsvorsitzende. Nun gelte es, Audi für die kommenden Stürme auf dem Automobilmarkt wetterfest zu machen. Der Bau von Elektroautos werde die Arbeitswelt verändern und neue Berufe und Prozesse von der Entwicklung bis zur Produktion mit sich bringen.

"Wir müssen weiter auf nachhaltiges Wachstum setzen", erklärte Peter Mosch gestern weiter. "Deshalb fordern wir, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungssicherung als gleichberechtigte Unternehmensziele fest zu verankern. Dazu gehört auch, die geltende Beschäftigungsgarantie über das Jahr 2011 für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Audi zu verlängern."

Der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn war auf Einladung des Betriebsrats zur Belegschaftsversammlung gekommen. Er unterstrich die Bedeutung von Audi im Konzern. Die Marke sei nicht nur "ein Juwel. Sie ist und bleibt für mich auch eine Herzensangelegenheit." Der VW-Chef geht die Zukunft mit ambitionierten Plänen an: "Wir wollen den Volkswagen-Konzern bis 2018 zum führenden Autobauer der Welt machen, ökonomisch, ökologisch und technologisch. Und dabei spielt Audi eine Schlüsselrolle", gab Winterkorn der Belegschaft mit auf den Weg.

Sein Nachfolger in Ingolstadt gab sich nicht weniger bescheiden, was das kommende Jahr betrifft. "2010 werden wir unsere Position als stärkste Premiummarke in Westeuropa verteidigen", kündigte Rupert Stadler in der Betriebsversammlung selbstbewusst an.