Berlin führt im Ringen um den Ryder Cup

20.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:56 Uhr

Gemütliche Golfrunde am Clubhaus des Wittelsbacher Clubs Neuburg-Rohrenfeld. Sollte tatsächlich der Zuschlag für den Ryder Cup 2018 erfolgen, stehen große Aktivitäten in Grünau an. - Foto: r

Neuburg (r) Der Ryder Cup rückt näher. Neuburg-Grünau liege in einer Bewertung des renommierten Golfmagazins von den sechs deutschen Bewerbern mit zwei Punkten Rückstand hinter Berlin an zweiter Stelle. "Diesen Rückstand werden wir aufholen", sagte Geschäftsführer Frank Thonig den Stadträten.

Als Vertreter des Königlichen Golfclubs Neuburg-Rohrenfeld bedankte sich Thonig bei den Stadtpolitikern für die rasche Bearbeitung des neuen Bebauungsplanes für das angestrebte Golfzentrum: "Das ist eine Sonderleistung, für die ich mich im Namen des Wittelsbacher Ausgleichsfonds bedanke".

Das Plenum beschloss das Planwerk "Golfplatz Neuburg – Gut Rohrenfeld" ohne Gegenstimme. Nach erneuter Auslegung kann der Plan von der Regierung genehmigt werden und in Kraft treten. Die Stadt legt damit ebenso wie die Regierung den Schnellgang ein, um das ehrgeizige Golf-Projekt aus kommunaler Sicht zu unterstützen.

"Ahnungsloser" BN

Das Bauamt bewertete 20 teils ausführliche Stellungnahmen. Der Bund Naturschutz erklärte auf elf Seiten sein ausführliches "Nein" zu den 18-Loch-Golfplätzen mit Vier-Sterne-Hotel. Der BN befürchtet Artenschwund, Verkehrsprobleme und sieht mehr Nach- als Vorteile. BN-Anmerkungen, dass Golfer außerhalb ihrer Spielplätze kein Geld ausgäben, bezeichnete OB Bernhard Gmehling als "überflüssig". CSU-Stadtrat und Golfer Rüdiger Vogt sagte zur BN-Stellungnahme: "Die Leute, die das geschrieben haben, wissen nicht wovon sie reden". Offenbar seien die Vertreter des Naturschutzes noch nie auf einem Golfplatz gewesen. Tierarten wie Rehe und Füchse liefen dort in Ruhezeiten regelmäßig über Greens und Abschlagbahnen.

Beim Thema Verkehrserschließung legte sich SPD-Stadtrat Michael Kettner quer. Der Landratsstellvertreter wollte im Bebauungsplan definitiv eine Erschließungsstraße haben, die Orte wie Bruck und Maxweiler von Belastungen freihält. Kettner: "Die Leute sollen wissen, dass wir hier etwas tun". Für Oberbürgermeister Gmehling wäre die damit verbundene Verzögerung von drei Monaten "Wahnsinn". Das Projekt dürfe nicht gefährdet werden. Kettners Antrag wurde am Ende mit drei Gegenstimmen abgelehnt. Die Zusatzstraße werde im Falle des Ryder Cups sicher gebaut, "das ist hundertprozentig".