Eichstätt
Bergen, retten, löschen

Brandbekämpfung und Evakuierung: Feuerwehren üben den Einsatz im Altenheim Heilig-Geist-Spital

18.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:07 Uhr
Hermann Redl
  −Foto: Redl

Eichstätt (EK) Alle Kräfte gefordert waren Montagabend bei einer Übung der Freiwilligen Feuwehr Eichstätt-Stadt mit Unterstützung der Kollegen aus Wasserzell. Im vierten Stock des Altenheims Heilig-Geist-Spital war in einer Teeküche ein Brand ausgebrochen, so das Szenario. Bergen, retten und löschen lautete der Auftrag der insgesamt 41 Feuerwehrler und der hinzugeeilten Rettungskräfte des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK).

Schrille Piepstöne lärmen im Eingang des Altenheims, als das Vorauskommando der Freiwilligen Feuerwehr Eichstätt mit Kommandant Georg Meier an der Spitze im Hof des Spitals vorfährt. In schneller Folge treffen weitere Fahrzeuge und Ehrenamtliche ein. Mit dabei die Besatzung der Drehleiter und zahlreiche Atemschutzträger. Die Lage ist klar: Im vierten Stock des Heimes ist ein Brand ausgebrochen, mehrere Bewohner, zum Teil gehbehindert oder überhaupt nicht in der Lage, sich selbst in Sicherheit zu bringen, müssen geborgen werden.

Schon vor dem Eintreffen der Wehren hat das Personal der Einrichtung einen Teil der Bewohner in den Speisesaal beziehungsweise in andere ungefährdete Aufenthaltsräume gebracht.

Während die Drehleiter in Stellung gebracht wird, machen sich die Atemschutzgeräteträger bereit. Letzte Instruktion gibt es von den Gruppenführern Markus Müller und Andreas Ernstberger, während Kommandant Georg Meier die Arbeit koordiniert. Denn der Brand soll von zwei Seiten aus bekämpft werden. Dazu haben sich auch am Haupteingang des Spitals Kräfte positioniert, um von dieser Seite aus die Bekämpfung und die Personenrettung durchzuführen. Die Abschnittsleitung dort hat Vizekommandant Helmut Urlbauer, die Gruppen führen David Vogel und Andras Fackler.

Fast gleichzeitig und von beiden Seiten aus brechen die völlig vermummten Einsatzkräfte, ausgerüstet mit Atemschutzgerät, Beil und C-Rohren in den vierten Stock auf. Während dank der geschlossenen Brandschutztüren das Treppenhaus rauchfrei ist, herrscht im vierten Stock dichter und beißender Qualm. Die Sicht ist gleich null, die Leuchten der Feuerwehrler prallen gegen dichte Schwaden. Sich hier unter der Gesichtsmaske und mit schwerem Gerät beladen zurecht zu finden, ist kein leichtes Spiel. Dennoch finden die Ehrenamtlichen den Zugang zum Brandort sowie zu dem Zimmer, in dem noch eine Person eingeschlossen ist.

Diese wird mit Unterstützung der Drehleiter, die in der Zwischenzeit ausgefahren wurde und von außen den vierten Stock erreicht hat, geborgen. Schwerstarbeit für die beiden Männer im Korb der Leiter und die Kräfte im Zimmer. Immerhin hat der "Dummy", den es aus dem verrauchten Zimmer zu retten gilt, eine Gewicht von 90 Kilogramm. Den auf die Trage des Korbs und langsam zurück auf den Boden zu bringen, ist kein leichtes Unterfangen. Vier Helfer, zwei von der Wehr und zwei des Bayerischen Roten Kreuzes, erwarten den Geretteten und versorgen ihn, bevor er mit dem Rettungswagen in die Klinik gebracht wird. Das BRK ist insgesamt mit einem Rettungswagen und einem Krankentransportwagen vertreten.

Während diese Aktion läuft, sind andere Feuerwehrkräfte damit beschäftigt, die transportfähigen Bewohner des vierten Stocks ins Freie zu befördern. Sogenannte Evakuvierungsmatrazen, die im vierten Obergeschoss des Spitals vorgehalten für den Fall der Fälle werden, kommen zum Einsatz. Auf denen werden die Personen über die Treppenhäuser ins Freie gebracht - sowohl über den Seiteneingang in den Hof, als auch über den Haupteingang Richtung Bahnhof.

Während der gesamten Aktion strömt von der Bahnhofseite aus das Löschwasser aus mehreren Rohren, um ein Ausbreiten des Brands auf das Nachbargebäude ebenso zu verhindern wie einen möglichen Ausbruch der Flammen im Dachstuhl zu bekämpfen.

Kommandant Georg Meier zieht am Ende ein positives Fazit. "Es hat alles gepasst", sagt er. Und auch Oberbürgermeister Andreas Steppberger, der zusammen mit dem geschäftsführenden Beamten der Stadt, Hans Bittl, und einigen Stadträten die Übung verfolgt, meint: "Alle gerettet, das hat gut geklappt". Etwas anderes hätte er, Steppberger, auch von der Feuerwehr nicht erwartet. "Auf die ist Verlass."

Hermann Redl