Belag erneuert, Straße sicherer

19.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:40 Uhr

Das Loch für den Lampenmast ist ausgehoben. Der Kreisel soll zentral und an den Ein- und Ausfahrten beleuchtet werden.

Neuburg (DK) Entweder ist es heute Abend oder am Donnerstag so weit, dann können Autofahrer auf der Bergheimer Spange einen neuen Straßenbelag inklusive Kreisverkehr nutzen. Derzeit wird noch fleißig asphaltiert. Gesamtkosten: rund 900 000 Euro.

Die Großbaustelle des staatlichen Bauamtes Ingolstadt konnte vergleichsweise zügig abgewickelt werden. Am 30. Juni begannen die Vorarbeiten für den Kreisverkehr an der Einmündung Grünauer Straße in die Staatsstraße 2043. Durch eine ausgetüftelte Verkehrsführung des Amtes konnte der Autostrom während der Bauarbeiten weiter fließen. Einer Verkehrszählung im Jahr 2005 zufolge passieren täglich 10 718 Kraftfahrzeuge die Grünauer Straße, darunter 2131 Lkw, die das Industriegebiet Grünau ansteuern oder von dort kommen.

Hendrik Lichtenberg, als Abteilungsleiter am Straßenbauamt für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zuständig, findet: "Es hat sehr gut funktioniert." Sein Lob an die Autofahrer: "Sie haben sich sehr rücksichtsvoll verhalten." Der große Kreisel, der die gefährliche Kreuzung ersetzt, ist inzwischen fertig. Gestern begann die Installation der Beleuchtung. Ohne die gehe es nicht, befand der Neuburger Stadtrat. Die Kommune lässt sich die Ausleuchtung etwa 25 000 Euro kosten.

Ab dem Kreisverkehr bis hin zur Einmündung in die Staatsstraße 2214 bei Bergheim war die stark frequentierte Straße gestern noch gesperrt. Grund waren Asphaltierungsarbeiten. Die obersten Schichten der Fahrbahn mussten erneuert werden. "Die sind etwa 15 bis 20 Jahre haltbar", erklärt Hendrik Lichtenberg. Nachdem die Fahrbahndecke unter den zahlreichen Lkw in der Vergangenheit sehr gelitten hat und Spurrillen aufwies, entschlossen sich die Straßenbauer, gleich Nägel mit Köpfen zu machen. 230 000 Euro gibt der Staat für den Kreisverkehr aus, weitere 670 000 Euro kostet die Sanierung der Fahrbahn.

Ampeln aus

Nachdem die Straße seit dem 11. August gesperrt ist, musste der Verkehr in Richtung Bergheim und Eichstätt ab der Grünauer Straße durch Neuburg geleitet werden. "Wir haben das bewusst in die Ferienzeit verlegt", sagt Lichtenberg. Damit sollte die Belastung in Grenzen gehalten werden. Auch diese Rechnung ging auf. Bei ausgeschalteten Ampeln brach der Neuburger Verkehr nicht zusammen. Es funktionierte erstaunlich reibungslos. Zu den Stoßzeiten bildeten sich allerdings ordentliche Staus. Das haben 3. Bürgermeister Horst Gutjahr und Karl Hafner, stellvertretender Leiter der Neuburger Polizeiinspektion, beobachtet. Außerhalb der Stoßzeiten sei es aber normal gelaufen, sagt der Polizeihauptkommissar. Brennpunkt war allerdings der Anschluss vom Donaukai in die Luitpoldstraße, wo Autofahrer längerer Wartezeiten in Kauf nehmen mussten.

Ab heute oder morgen geht es dann auf der Bergheimer Spange wieder normal weiter. Vom Kreisverkehr an der Grünauer Straße erwarten sich Straßenbauamt und Polizei mehr Sicherheit. Die Einmündung galt trotz aller Übersichtlichkeit bislang als Unfallschwerpunkt. Der letzte tödliche Zusammenstoß ereignete sich in der Nacht auf den 3. Oktober 2007. Zwei Frauen aus der Slowakei fuhren damals mit ihrem Transporter von der Grünauer Straße aus in die Staatsstraße ein. Die 24-jährige Lenkerin missachtete das Stoppschild und kollidierte mit dem Wagen eines 57-jährigen Mannes aus Weichering. Der Pkw erfasste den Transporter in Höhe der Fahrertüre. Beide Frauen erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Die 24-Jährige starb am 5. Oktober im Klinikum Ingolstadt.

An Kreisverkehren gibt es selten Tote, lehrt die Erfahrung. Der Verkehr wir automatisch langsamer und sicherer. Die Dimensionierung an der Grünauer Straße dürfte auch für Brummifahrer problemlos sein. Der Außendurchmesser des Kreisels beträgt immerhin 45 Meter, die Fahrbahn ist 5,75 Meter breit, der Innenkreis hat einen Durchmesser von 33,50 Metern. Großzügig werden auch die Radfahrer geführt. Der Radlweg führt in Form eines konzentrischen Kreises um den Kreisel mit einem Außendurchmesser von 61 Metern herum. Der Radweg ist drei Meter breit und hat einen Abstand zur Fahrbahn von ungefähr fünf Metern. Mit der Ausleuchtung wollten die Stadtväter zusätzlich Sicherheit gewährleisten. Gestern war die Lampenmontage in vollem Gange. Eine Leuchte wird zentral im Kreisverkehr platziert. Vier weitere erhellen die Ein- und Ausfahrten. Damit sollen Verkehrsteilnehmer auch nachts rechtzeitig auf die Straßenführung aufmerksam gemacht werden. Am Kreisverkehr Münchener Straße/B16 ist das weniger geglückt. Dort versuchen ab und an Autofahrer das zentrale Hindernis direkt zu überqueren, was in der Regel schief geht.