Ingolstadt
Beim TÜV durchgefallen

Sechs Hubpodien im Theater müssen wegen Sicherheitsmängeln saniert werden

11.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:17 Uhr

Das Innenleben der Bühnenkunst: Werner Wecker, stellvertretender technischer Leiter des Stadttheaters, inspiziert eines der Orchesterhubpodien, die dringend saniert werden müssen - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Den Mitarbeitern des Stadttheaters stehen turbulente Jahre bevor. Voraussichtlich im Sommer 2016 beginnt die Generalsanierung des denkmalgeschützten Hauses, das zeitweise geschlossen werden muss. Wegen „massiver Sicherheitsmängel“ kann die Technik aber nicht so lange warten.

Genauer gesagt sind es die sechs Orchesterhubpodien im Großen Haus, die der TÜV bei einer außerordentlichen Prüfung im März beanstandet hat und die deshalb schleunigst saniert werden müssen. Dem Stadtrat blieb am Mittwoch gar nichts anderes übrig, als die rund 440 000 Euro teuren Arbeiten zu genehmigen, die in der Sommerpause über die Bühne gehen sollen.

Eigentlich hatten die städtischen Bauexperten gehofft, dass sich die Reparatur der Hubpodien noch bis zur Generalsanierung 2016 verschieben lässt. „Die Zuspitzung der Situation in den letzten Wochen“, so formulierte es Hochbauamtschef Gabriel Nißl in seinem Bericht für den Stadtrat, „sowie die Eindeutigkeit des Ergebnisses der TÜV-Begutachtung lassen jedoch ein weiteres Aufschieben nicht mehr zu.“ Die Hubpodien sind bewegliche Plattformen, die in die jeweils gewünschte Position gefahren werden können. Bereits in der Vergangenheit ist es nach Angaben Nißls „immer wieder zu massiven technischen Schwierigkeiten“ gekommen. Aktuell häuften sich jedoch „unkontrollierbare Fehlfahrten derart, dass eine sofortige Sanierung unumgänglich ist“. Der Amtsleiter zitiert aus dem TÜV-Befund: „Wegen sicherheitsgefährlicher Mängel darf die Anlage nicht betrieben werden.“

Die Fachleute haben mehrere Varianten geprüft. Ein kompletter Austausch der sechs Hubpodien würde demnach 2,5 bis drei Millionen Euro kosten und fünf bis sechs Monate dauern. Er sei aber nicht notwendig, weil „große Teile der Technik noch mittel- bis langfristig ihren Dienst versehen werden“. Beim Umsteigen auf eine andere Hubtechnik würden 1,5 Millionen Euro an Kosten anfallen.

Daher hat man sich für die günstigste Lösung entschieden, den Austausch der Hydraulikanlage, der Steuerung und des Bedienpultes. „Die Wiederverwendbarkeit des Systems nach der Generalsanierung ist aus heutiger Sicht gesichert“, erklärt Amtschef Nißl. Baubeginn soll bereits im Juli sein. In vier bis sechs Wochen wird die Sanierung der Podien voraussichtlich erledigt sein.