Beim Treppensteigen Strom erzeugen

Maria-Ward-Schülerinnen forschen und experimentieren für einen Wettbewerb

06.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr
Treppen, die Wasser pumpen, Energydrinks, die zappelig machen, oder Nudeln, die mehr Tomatensauce aufnehmen als andere, die Mädchen der Maria-Ward-Realschule Neuburg forschten und experimentierten für einen Wettbewerb. Wie erfolgreich sie damit waren, zeigt sich am 21. und 22. Februar. −Foto: Frank

Neuburg (DK) Eine Treppe zur Energieerzeugung, Energy-Drinks, die nicht viel bewirken und die Wirkung von Dämmmaterial, mit diesen und anderen Problemen haben sich die Schülerinnen der Neuburger Maria-Ward-Realschule beschäftigt.

Die Mädchen im Alter bis 14 Jahre treten dabei in der Sparte "Schüler experimentieren" an, die älteren sind dann schon bei "Jugend forscht" dabei. Sie alle haben sich eine Aufgabe gestellt und die mit wissenschaftlichen Methoden oder technischer Raffinesse bewältigt. Nun sind sie und ihre Betreuungslehrerin Marion Baierl gespannt, was die Jury des Regionalwettbewerbs am 21. und 22. Februar in Augsburg zu den Arbeiten sagt.

Lisa Böhm und Cassandra Huß aus der 9. Klasse haben sich mit dem Thema Energie befasst. Die Mädchen haben dazu im Modell eine Treppe konstruiert, die, wenn man auf die Stufen tritt, Wasser nach oben pumpt. Von dort aus wird es auf eine Turbine geleitet, die Strom erzeugt. Ist die Treppe groß genug und wird sie viel benützt - wie in einer Schule zum Beispiel - kann sich das energetisch schon bemerkbar machen.

"Nach zehn Tagen warendie Blumen noch schön."

Leni Gottschall und Lena Goldmann

Wie wirksam sind Energydrinks? Diese Frage beschäftigte Laetitia Reiser und Monika Rygala, ebenfalls 9. Klasse. Zunächst ließen sie ihre Probanden quasi nüchtern eine Konzentrationsaufgabe lösen. Dann gab es einen handelsüblichen Energiedrink. Nach fünf bis zehn Minuten mussten die Teilnehmer erneut eine Aufgabe lösen. Die Ergebnisse wurden verglichen und waren "minimal schlechter", wie die beiden Forscherinnen feststellen mussten. Zudem fühlten sich die Kolleginnen "zappelig oder hatten sogar Bauchschmerzen".

Frische Schnittblumen sind dekorativ und hübsch anzuschauen. Leider halten sie nicht allzu lange. Was kann man tun? Leni Gottschall und Lena Goldmann suchten nach einer Lösung, wie man das Blumenfrisch, das es meist dazu gibt, sinnvoll ersetzen kann. Sie experimentierten mit Zahnpasta, Kupferdraht, Salzwasser, Zucker, Bodylotion, Jod normalem und destilliertem Wasser. Das destillierte Wasser brachte das sichtbar beste Ergebnis. "Nach zehn Tagen waren die Blumen noch schön", erklärte das Duo Gottschall/Goldmann.

Nudeln mit Tomatensauce, bei vielen Jugendlichen der Renner und einfach zuzubereiten. Doch welche Nudel hat die stärkste Affinität zur Sauce? Pia Wehrmann aus der 5. Klasse stellte mehrere Versuche an. Resultat: Die Farfallenudeln - sie sehen wie die Fliege zum Anzug aus - waren am besten geeignet. An ihnen blieb am meisten Sauce haften.

Etwas kühl oder warm zu halten, ohne Strom einzusetzen, lautete die Problemstellung für Tamina Quaiser und Anika Koller aus der fünften Klasse. Dazu bauten sie zwei Boxen aus Holz - eine größere und eine kleinere. Die kleine Kiste kommt in die große und der Zwischenraum wird mit Dämmmaterial befüllt. Auf diese Weise sollten Tee heiß und Eiswürfel kalt gehalten werden. Die Mädchen zeichneten die Temperaturen nach je 20 Minuten auf und kamen zu dem Schluss, dass Styropor das beste Material für die Dämmung ist. "Und es wiegt am wenigsten", stellten sie in ihrem Praxistest fest, was nicht unwesentlich ist, wenn man die Boxen transportieren will.

Die jungen Tüftlerinnen werden nach den Faschingsferien ihre Erfindungen und Entdeckungen in Augsburg präsentieren und vielleicht mit einer Urkunde nach Neuburg zurückkehren. Es wäre nicht die erste für die Mädchen der Maria-Ward-Realschule.