Beim Sport Berührungsängste abbauen

09.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:35 Uhr

Ausgezeichnet: BVS Präsident Hartmut Courvoisier (rechts), Mdl Albert Füracker (3.v.r.) und Landrat Albert Löhner (links) überreichen die Urkunde an den BSG-Vorsitzenden Hartmut Schember (2.v.l) und Direktor Klaus Kornprobst (2.v.r.). - Foto: Sturm

Parsberg (DK) Die Behinderten-Sport-Gruppe Parsberg (BSG) ist deutschlandweit einer der ersten Vereine, die eine Erlebte Integrative Sportschule (EISs) gegründet haben. Dafür wurde dem Verein jetzt eine Urkunde von höchster Stelle verliehen.

Ausgezeichnet wurde er vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS) und dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.

Unter dem Motto "Spaß, Bewegung, Abenteuer, Körpererfahrung", hat die BSG Parsberg mit ihrem Vorsitzenden Hartmut Schember das integrative Sportangebot gemeinsam mit dem Pädagogischen Zentrum Parsberg und dessen Direktor Klaus Kornprobst umgesetzt. Der Präsident des BVS Bayern, Hartmut Courvoisier, MdL Albert Füracker in Vertretung von Sozialministerin Christine Haderthauer und Landrat Albert Löhner (alle CSU) haben der BSG im Rahmen einer Feierstunde und im Beisein vieler Repräsentanten des öffentlichen Lebens das geschützte Gütesiegel "Erlebte Integrative Sportschule" verliehen. BVS-Präsident Courvoisier betonte in seiner Ansprache, dass EISs noch ein sehr junges Projekt sei und die BSG Parsberg erst der vierte Verein in Bayern und der erste im Bezirk Oberpfalz sei, der die entsprechende Urkunde erhalte. Die BSG nehme damit quasi eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Integration von Menschen (mit Behinderungen ein.

EISs – das ist nicht die Mehrzahl von Eiscreme. Hinter dieser lecker klingenden Abkürzung steht ein neues Projekt, das bisher deutschlandweit einzigartig ist. Bei gemeinsamem Sport und Spiel sollen sich junge Menschen mit und ohne Handicap näher kommen und so spielerisch Berührungsängste abbauen. Dazu sagte MdL Füracker: "das ist ein äußerst wertvoller Beitrag zur Integration behinderter Menschen in unsere Gesellschaft." Diese Einrichtung sei bei der BSG und beim Pädagogischen Zentrum in guten Händen und das erfülle ihn mit Stolz. Landrat Löhner stellte fest: "Integration ist ein Gebot der Stunde und dieses Projekt ist ein echter Fortschritt im Bereich der Menschlichkeit."

Behinderten-Sport-Gruppe und Pädagogisches Zentrum haben ermöglicht, dass die "Erlebte Integrative Sportschule" einmal wöchentlich in zwei Gruppen angeboten wird. Zielgruppe sind Kinder im Alter von von sieben bis elf Jahren. Kooperationspartner ist der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS) in München. Dank dem Engagement durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen findet EISs auch finanzielle Unterstützung. Direktor Klaus Kornprobst sagte dazu: "Das ist ein neuer und wertvoller Baustein in der pädagogischen Arbeit unserer Einrichtung." BSG-Vorsitzender Hartmut Schember betonte: "Die BSG ist immer bereit und aufgeschlossen dafür, neue Wege zu gehen."

Leiter der EISs-Gruppe ist der erfahrene Ergotherapeut Reinhard Doms. Er wird unterstützt von der Krankengymnastin Jutta Spengler und der Übungsleiterin Barbara Meier. EISs setzt auf eine gesunde Mischung aus Spiel, Sport und Spaß, zum Beispiel bei Abenteuersport, Turnen, Fußball, Basketball, Bewegung und Entspannung. Die Inhalte und Zielsetzungen werden ganz auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen angepasst. Die Gäste konnten sich auch gleich davon überzeugen, wie viel Spaß und Freude den Kindern das Miteinander bei Sport und Spiel in der EISs-Gruppe bereitet. Dazu berichteten der Paralympics-Teilnehmer Norbert Ippisch und der Rollstuhl-Basketballer Dennis Mc Innes vom deutschen U-19-Team von ihren Erfahrungen im Behindertensport und im Bereich der Integration.