50 Messdiener im Einsatz

09.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:35 Uhr

Das sind die angehenden Messdiener: Diakon Franz Kraus (links) und Pfarrer Konrad Weber bereiten sie auf ihre Aufgaben vor. - Foto: Sturm

Breitenbrunn (swp) Insgesamt 436 228 Ministranten gibt es derzeit in Deutschland. Damit hat sich die Zahl der katholischen Messdiener gegenüber der jüngsten Zählung um 43 000 erhöht. Auch die Pfarrgemeinden Mariä Aufnahme in den Himmel Breitenbrunn und St. Pankratius in Gimpertshausen brauchen sich um den Nachwuchs derzeit keine Sorgen zu machen.

40 Ministranten gibt es derzeit in Breitenbrunn und zehn in Gimpertshausen. Etwa die Hälfte davon sind Mädchen. Dieser Tage trafen sich sieben Buben und ein Mädchen, nämlich Jonas, Stefan, Bastian, Tomas, Christoph, Andreas, Tim und Lisa, zusammen mit Pfarrer Konrad Weber und Diakon Franz Kraus, um sich in einem weiteren Schnupperkurs auf ihren verantwortungsvollen Dienst vorzubereiten. Ministranten sollten bereits die Erste Heilige Kommunion empfangen haben und so fragen Pfarrer Weber und Diakon Kraus meist bei den Drittklässlern nach, ob Interesse daran besteht, Ministrant werden zu wollen. "In der dritten Klasse steht der Ablauf der Eucharistiefeier auf dem Lehrplan und darauf können wir aufbauen", so der Diakon.

Vier Vorbereitungskurse sind es zumeist, die Pfarrer Weber und Diakon Kraus mit den Ministrantenanwärtern absolvieren. In der Kirche erhalten die Buben und Mädchen einen Einblick in den liturgischen Dienst. Pfarrer und Diakon erklären ihnen zum Beispiel, wie sie dem Priester bei der Händewaschung helfen sollen, wie sie nach der Kommunion das Messbuch und die Altargeräte zur Kredenz zurückbringen oder wie und wann sie die Wandlungsglocken läuten müssen. Auch die liturgischen Gewänder und deren Farben werden ihnen nahe gebracht.

Sehr interessant fanden die Buben und Mädchen in Breitenbrunn das Ministrantendasein und sie waren mit Begeisterung und Andacht bei der Sache. Gefragt, warum sie Ministrant werden wollen, kamen die Antworten wie aus der Pistole geschossen: "Da dürfen wir mit dem Pfarrer ganz nah am Altar sein und beten." Und dazu, so die Kinder ganz unbefangen, könne man sich auch ein paar Cent Taschengeld verdienen, zum Beispiel beim Schnürespannen bei Hochzeiten. Ein weiteres Argument liefert Pfarrer Weber: "Oft sind bereits Geschwister der Kinder Ministranten und so wird das einfach von Kind zu Kind weitergegeben." Nach der vierten Vorbereitungsstunde müssen sich die Kinder dann entscheiden, ob sie Ministrant werden wollen oder nicht.

Sollten sie Ja sagen, dann stehen sie im Mittelpunkt eines Einführungsgottesdienstes, der in Breitenbrunn traditionell am Kirchweihsamstag im Rahmen der Vorabendmesse stattfindet. Außerdem bekommen sie ein geweihtes Kreuz. Heuer ist dies am 17. Oktober. Bei dieser Messe werden auch wieder sieben Ministranten verabschiedet. "Leider hören die meisten auf, wenn sie in die siebte oder achte Klasse gehen", bedauert Franz Kraus.

Das Ministrantendasein ist sehr abwechslungsreich. Nicht nur in der Kirche, sondern auch außerhalb. So geht man das Jahr über gemeinsam zum Minigolfspielen, macht Ausflüge wie zum Beispiel zum Kloster Weltenburg oder verbringt eine Nacht im Zelt. Darf man also gespannt sein, ob man Jonas, Stefan, Bastian, Tomas, Christoph, Andreas, Tim und Lisa bald in ihren Ministrantengewändern sieht.