Thalmässing
Bei neuer Konzeption sollen viele mitwirken

15.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:24 Uhr

Wenn Otto Somann und seine Mitstreiter beim Aktionstag des Museums ihre Fossilien zeigen, ist ihnen die Aufmerksamkeit der Besucher gewiss. - Foto: Karch

Thalmässing (HK) Große Pläne hat der Landkreis Roth für sein Vor- und Frühgeschichtliches Museum in Thalmässing. Die wurden beim Museumsstammtisch vorgestellt, gleichzeitig wurde aber auch denen gedankt, die durch ihr Engagement maßgeblich sind für die Qualität dieses Hauses.

Dass die Ehrenamtlichen eine wichtige Säule sind, auf denen das Museum ruht, weiß auch Bürgermeister Georg Küttinger, dessen Vater Walter selbst einst Musemsbetreuer war. Der Dank an die Ehrenamtlichen und alle die, "die sich das ganze Jahr über für die Museen einsetzen", kam ihm deshalb leicht von den Lippen. Thomas Gruber, der Leiter des Referats Kultur und Tourismus am Landratsamt, hob unter dem Beifall der Besucher hervor, dass sich die Zusammenarbeit mit der Gemeinde in den vergangenen Jahren wesentlich gebessert habe.

Gruber freute sich, dass heuer im Thalmässinger Museum rund 15 Prozent mehr Besucher gezählt wurden als im Vorjahr, "auch wenn das dem Winkler Hans immer zu wenig ist", wie er schmunzelnd in Richtung des Museumsbetreuers sagte. Gruber zeigte sich fasziniert vom jährlichen Musemsaktionstag. "Ich hätte nie gedacht, dass der so viele Leute anzieht." Der Termin für den Aktionstag 2010 wurde auch gleich auf Sonntag, 6. Juni, festgelegt. Auch die Sonderaustellung "Die östlichen Nachbarn der Keltenfürsten", die auch noch an den Sonderöffnungszeiten vom 26. bis 30. Dezember und 2. bis 6. Januar zu sehen ist, sei bemerkenswert gewesen. Sie hat, so Hans Winkler, Gäste bis aus Rostock und dem Ruhrgebiet angelockt. Der Museumsbetreuer, dessen Engagement erst vergangene Woche mit der Verleihung des Stieranhängers gewürdigt wurde, räumte ein, dass er früher oft darunter gelitten habe, wenn wenig Besucher gekommen seien. Heute sei das anders. "Heute verschafft es mir mehr Befriedigung, dass die Leute, die kommen, richtig interessiert sind."

Winkler nannte unter den vier Säulen, auf denen das Museum steht, den Arbeitskreis Vorgeschichte mit Paula Waffler als "Seele dieser Runde" als eine besonders wichtige. "Ich würde im luftleeren Raum arbeiten, wenn es den Arbeitskreis nicht gäbe." Winkler nannte auch die Sammler, die ihre Funde zur Verfügung stellen, den Landkreis als Träger, der bisher bei der finanziellen Unterstützung nicht gegeizt habe und die fachliche Beratung und Betreuung durch die Naturhistorische Gesellschaft (NHG). Welches Thema für die Sonderausstellung 2010 gewählt wird, steht noch nicht fest. Im Gespräch sind Fossilien aus der näheren Umgebung, jungsteinzeitliche Funde, aber auch Funde aus Mittelamerika, die bei der NHG aufbewahrt werden.

Museumsbetreuer Hans Winkler berichtete, dass heuer 2200 Besucher im Museum gezählt wurden. Die Zahl der Schüler, die mit ihren Klassen da waren, sank allerdings von 529 auf 450. Knapp 500 Besucher wollten nicht ins Museum, sondern mit Informationen über Wanderwege und Gaststätten versorgt werden. Wenn das Museum im Zuge der 2011 anstehenden Erweiterung neu konzipiert wird, soll auch eine Touristinformation der Gemeinde eingerichtet werden. Im Jahr 2010 werde man, so Kreisbaumeister Ralph Möllenkamp in einem Arbeitskreis, dem auch Mitglieder des Museumsstammtisches angehören sollen, die neue Konzeption des Museums planen, gebaut wird dann 2011. 30 000 Euro sind im Kreishaushalt 2010 eingestellt. Dann wird im Erdgeschoss des Raums, in dem bisher die Sonderaustellungen zu sehen sind, ein Verbindungsgang zum Nachbarhaus Leyerer geschaffen. Dort kann der Landkreis rund 80 Quadratmeter für das Museum anmieten, "das Modegeschäft wird es aber weiter geben", so Möllenkamp. Die Fläche im Erdgeschoss verdoppelt sich damit fast.

Die neue Konzeption des Museums soll widerspiegeln, dass Museum, Archäologischer Wanderweg und Geschichtsdorf Landersdorf zusammengehören. Durch die Umgestaltung soll das Museum auch mit den Einrichtungen anderer Kommunen wie den Museen in Greding und Kipfenberg vernetzt werden. "Das Museumskonzept und das regionale Konzept muss man aufeinander abstimmen", so Möllenkamp. Unter dem Motto "Zeitreise Jura" sollen Interessierte vom Archäologiepark im Altmühltal bis nach Eichstätt und Weißenburg auf Entdeckungstour gehen.