Ingolstadt
Begrenzte Parkdauer unerwünscht

Anwohner votieren per Unterschrift gegen zeitliche Beschränkung in der Marieluise Fleißer-Straße

08.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:32 Uhr
Klares Nein: Die Mehrheit der Anwohner in der Marieluise Fleißer-Straße sprach sich in einer Unterschriftenliste gegen eine Parkzeitregelung in dem Wohngebiet aus. −Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Der Antrag eines Anwohners in der Juli-Sitzung des Bezirksausschusses (BZA) Nordost war Auslöser für einen Ortstermin am Donnerstagabend in der Marieluise Fleißer-Straße.

Eingeladen hatte der BZA hierzu die Anwohner. Sie sollten entscheiden, ob es in dem Wohngebiet eine Parkzeitregelung geben soll.

Gut 50 teils recht diskussionsfreudige Bürger hatten sich schließlich eingefunden. Streckenweise kam es zu lautstarken verbalen Schlagabtäuschen zwischen den Nachbarn, was zeigte, dass das Thema elektrisierte. Und nicht nur dieses – so mancher der Anwohner nutzte die Gelegenheit zur Reklamation weiterer aus seiner Sicht unhaltbarer Verkehrszustände in Richtung der anwesenden BZA-Mitglieder. Darunter zu schnelles Fahren und der Frust über quartiersfremde Dauerparker im Allgemeinen – der eigentliche Auslöser für den Termin. Und dennoch: Eine deutliche Mehrheit der Betroffenen sprach sich schriftlich – entsprechende Listen zum Eintragen lagen aus – gegen die Einführung einer beschränkten Parkzeit von maximal drei Stunden aus. Denn diese beträfe auch die abgestellten Fahrzeuge der Anlieger, wie die Verantwortlichen des BZA erläuterten. Der stellvertretende BZA-Vorsitzende Christian De Lapuente befürchtete außerdem, dass die parkenden Pendler mit Einführung der begrenzten Parkdauer einfach in die umliegenden Seitenstraßen ausweichen würden. Im Piusviertel sei genau diese Situation noch viel dramatischer, sagte er.

Eine Gruppe Mitarbeiter der in der Marieluise Fleißer-Straße ansässigen Caritas-Wohngruppe St. Anna zeigte sich beruhigt über den Ausgang. Auch sie würden ihre Autos hier abstellen, drei Stunden wären aber zu wenig, sagte eine Frau. Die Anlieger sollten ihre Garagen für die Autos benutzen und nicht zum Einlagern von Brennholz, schimpfte ein Mann. Überhaupt müssten mehr Garagen gebaut werden, fand eine Frau. Den Vorschlag, Parkausweise für Anwohner ausstellen zu lassen, konnte De Lapuente nicht mitnehmen. Die gebe es für dieses Quartier nicht, sagte er. Das Ergebnis des Ortstermins wird nun in die BZA-Sitzung am 12. September eingebracht.