Unterhausen
Beeindruckende Vielseitigkeit

Blaskapelle Oberhausen präsentiert im Innovationszentrum ihre Sommerserenade

26.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:59 Uhr

Eine gelungene Indoor-Sommerserenade präsentierte die Blaskapelle Oberhausen unter ihrem Kapellmeister Paul Dieterle - Foto: Hammerl

Unterhausen (ahl) Es war alles geboten, was eine zünftige Sommerserenade braucht: Märsche, Walzer und Polka, Filmmusik, Musical, ein musikalischer Ausflug nach Afrika und ein spanisches Liebeslied.

Ihre Vielseitigkeit bewies die Blaskapelle Oberhausen eindrucksvoll. „Zackige und romantische Melodien“ versprach Kapellmeister Paul Dieterle dem Publikum im vollbesetzten Innovationszentrum für eine gute Stunde, doch natürlich ließ sich das etwa 30-köpfige Ensemble nicht lumpen und erfreute mit einem bunten Melodienreigen von gut anderthalb Stunden reiner Spielzeit. In der Pause hatten die Konzertbesucher die Wahl zwischen Getränken im Foyer des Innovationszentrums und frischer Sommerluft vor dem frisch eingeweihten Gebäude, das gerade rechtzeitig fertig geworden war, um Musikern und Zuhörern Schutz vor dem Wind zu bieten. Der war so heftig, dass den Instrumentalisten bei der Anblasprobe „die Noten um die Ohren geflogen waren“, wie Vorsitzender Wolfgang Kruck begründete, dass die Sommerserenade erstmals inhäusig stattfinden musste.

Zackig ging es los mit dem „Jagdgeschwader Richthofen Marsch“ von Hans Felix Husadel, dem eine musikalische Safari durch Afrika folgte. Der erste große Höhepunkt war ein Querschnitt durch das Erfolgsmusical West Side Story, beginnend mit dem sehnsüchtigen Liebeslied „Maria“, dem Flügelhornist Kruck den nötigen Schmelz verlieh. Spannungsgeladen folgte „Cool“, lebhaft der Tanz der Mädels, romantisch Tonys und Marias „Tonight“ sowie „One Hand, One Heart“, ehe der Schuss auf Tony mit der Klappe der Xylophonistin durch den Raum peitschte und ein melancholisches „Somewhere“ den stimmungsvollen Ausklang bildete. „Wen er wohl meint“, fragte Dieterle scherzhaft, als er Krucks Flügelhornsolo „Bésame mucho“, zu Deutsch „Küss mich ganz fest“, ankündigte.

Mit Bravorufen bedachte das Publikum das schwungvolle Walzerpotpourri „Walzerperlen“ mit Werken von Josef Lanner, Carl Zeller, Carl Millöcker und Johann Strauß Vater und Sohn, darunter „Rosen aus Tirol“, „Wiener Blut“, der „Kaiserwalzer“ und „An der schönen blauen Donau“. Weil „mindestens ein Geburtstagskind“, im Saal war, wie der Kapellmeister anmerkte, gratulierte die Kapelle mit der Polka „Böhmischer Geburtstagsgruß“.

Unter dem Motto „Deutschland ist schön“ war dann die etwa 180-köpfige Zuhörerschar zum Mitsingen aufgefordert, um schöne alte Volksweisen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Für die Unter-50-Jährigen gab es dazu Liedblätter, von den Älteren erwartete Dieterle, dass sie die Texte von „Das Wandern ist des Müllers Lust“ oder „Muss i denn zum Städtele hinaus“ auswendig wüssten.

Zwei Zugaben, den „Schönfelder Marsch“ und die Polka „Die Liebste“ ließen sich die Musiker zum Abschluss noch vom begeisterten Publikum entlocken.