Strafverfahren gegen Ingolstädter Skaterhockeyspieler

Gegenspieler erstattet Anzeige nach Stockschlag

26.07.2015 | Stand 31.01.2017, 20:44 Uhr
Symbolbild Polizei −Foto: Armin Weigel (dpa)

Ingolstadt (DK) Hitzig ging's am Samstagabend beim Regionalliga-Spitzenspiel im Skaterhockey zwischen den ERC Ingolstadt Lumberjacks und den Turmfalken Neubeuern zu. Sportlich behielten die Hausherren die Oberhand, doch eine Aktion in Halle 2 der Saturn-Arena wird ein juristisches Nachspiel haben. Ein Gästespieler erstattete Anzeige gegen einen Spieler der Lumberjacks, nachdem ihm bei einem Stockschlag zwei Schneidezähne teilweise abgebrochen sind.

In der Saturn-Arena standen sich der Tabellenzweite - die Lumberjacks - und der Spitzenreiter - die Turmfalken Neubeuren - gegenüber. "Es war ein heißes Spiel", sagt Christian Filser, Trainer der Lumberjacks.
 
Der Zwischenfall, der ein strafrechtliches Verfahren nach sich ziehen wird, ereignete sich im Anfangsdrittel. Ein 31-jähriger Ingolstädter Spieler wurde bei einem Angriff auf das gegnerische Tor von seinem 29-jährigen Kontrahenten durch ein grobes Foul gestoppt. Er bekam den Schläger seines Gegners ins Gesicht. Der Schiedsrichter bestrafte den regelwidrigen Check des Neubeurers mit einer Spieldauerstrafe. Das Spiel wurde daraufhin unterbrochen. 
 
Während in der Meldung der Ingolstädter Polizei davon die Rede ist, dass anschließend beide Spieler nebeneinander standen und der Ingolstädter seinen Schläger quer nahm, um seinem Gegner damit ins Gesicht zu schlagen, bewertet Christian Filser das Geschehen anders. "Mein Spieler hat sich lediglich umgedreht und gewehrt. Er hat den Gegner mit dem Schläger im Gesicht getroffen, aber das kommt in dem Sport schon mal vor." 
 
Da der Neubeurer im Gegensatz zu seinem Kontrahenten keinen Helm mit Gitterschutz und auch keinen Mundschutz trug, brachen ihm bei der Aktion die oberen beiden Schneidezähne teilweise ab. "Das hätte meinem Spieler genauso passieren können, wenn er keinen Schutz gehabt hätte", sagt Filser. 
 
Neben einer Matchstrafe hat sich der 31-jährige Ingolstädter auch ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingefangen - sein Kontrahent erstattete Anzeige. "Er ist einer unserer besten Spieler und hat so etwas nicht nötig", sagt Filser. "Er ist ein fairer Spieler und war hinterher total bedröppelt." Seine Mannschaft wäre bis zu dem Spiel am Samstagabend die fairste der Liga gewesen.
 
Über das sportliche Strafmaß hat nun das Schiedsgericht des Bayerischen Rollsport- und Inline-Verbands (BRIV) zu urteilen. Mit dem Strafverfahren muss sich ein Zivilgericht beschäftigen.
 
Das Spitzenspiel der Regionalliga Südost entschied die Mannschaft der ERC Ingolstadt Lumberjacks durch einen Treffer zwölf Sekunden vor Schluss mit 8:7 für sich. Die Ingolstädter sind weiter Zweiter, jetzt aber punktgleich mit den Turmfalken Neubeuren. Die Schützlinge von Christian Filser haben noch ein Spiel zu absolvieren, Neubeuern zwei.