München
Bayern steht vor Kältewelle

20.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:48 Uhr
Ein Skifahrer fährt bei Sonnenschein auf der Piste. −Foto: Angelika Warmuth/Archiv

Die starken Schneefälle sind vorerst vorbei: Das Technische Hilfswerk kann seinen Einsatz im Alpenvorland beenden. Dafür steht Bayern jetzt eine Kältewelle bevor.

Nach starken Schneefällen zeigt der Winter in Bayern nun seine frostige Seite. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat vor allem in Südbayern vor starkem Frost gewarnt. Dort sinken die Temperaturen in der Nacht auf bis zu minus zwölf Grad, in den übrigen Regionen zeigt das Thermometer bis zu minus acht Grad an.

Am Montag kann es nach DWD-Angaben noch vereinzelt schneien, überwiegend wird es in den nächsten Tagen aber sonnig. In den Alpen entspannt sich die Lawinensituation. Während im Allgäu weiterhin vor Lawinen gewarnt wird, geht die Lawinengefahr im restlichen Alpenraum zurück auf die Warnstufe 2.

Das Technische Hilfswerk (THW) konnte seinen Einsatz im Alpenvorland beenden. Dort hatten insgesamt fünf Landkreise wegen des starken Schneefalls den Katastrophenalarm ausgelöst. Am Samstag konnte im Landkreis Berchtesgadener Land auch der letzte Katastrophenalarm aufgehoben werden. Zwei Wochen lang waren im Alpenvorland täglich bis zu 1000 ehrenamtliche Helfer des THW im Einsatz, in Spitzenzeiten waren es sogar 1400. Das teilte das THW am Samstag mit. Bei einer Schneehöhe von bis zu 2,5 Metern hatten die Helfer unter anderem Straßen und Wege geräumt und Dächer von den Schneemassen befreit.

Nach Ende der starken Schneefälle und der hohen Lawinengefahr verzeichnen Bayerns Skigebiete wieder Zulauf. „Es ist sehr viel los“, sagte eine Sprecherin der Brauneck und Wallbergbahnen in Lenggries am Samstag. „Die Leute haben nur darauf gewartet, dass sie wieder auf die Piste können.“

Dem langfristigen Trend wärmerer Winter widerspricht die Kältewelle nicht, teilte der weltgrößte Rückversicherer Munich Re am Samstag mit. „In Zukunft haben wir mehr milde Winter zu erwarten, auch wenn es immer wieder Kältephasen geben kann“, sagte der Geowissenschaftler Eberhard Faust, Forschungsleiter für Klimarisiken und Naturgefahren. „In Mitteleuropa, insbesondere Deutschland, sehen wir, dass die Winter im Langzeittrend milder und niederschlagsreicher geworden sind, und auch die Anzahl der Frosttage abgenommen hat.“

Die Munich Re dokumentiert seit Jahrzehnten Naturkatastrophen und Georisiken rund um den Globus, da dies für die Risikobewertungen der Versicherungsbranche von großer Bedeutung ist. Die Expertise der Münchner Fachleute fließt auch in die Einschätzungen des Weltklimarats IPCC ein.

dpa