Zum Artikel "Forderungen der Anwohner laufen ins Leere" (SZ vom 25. Juni): Das könnt Ihr mit den Bürgern echt nicht machen!
Als Jakob Mahl in der Bauausschusssitzung nach der Höhe der geplanten Gebäude fragte, konnte (oder mochte? ) die Mitarbeiterin des Planungsbüros Wipfler diese Frage nicht beantworten, weil sie es angeblich nicht wusste. Es ist für die Unterzeichner nicht glaubwürdig, dass sie die Höhe tatsächlich nicht kannte. Statt diesen Tagesordnungspunkt zu vertagen bis man Kenntnis von der Gebäudehöhe erlangt haben würde, wurde einfach blind zugestimmt. Richtig brisant wird diese Betrachtung dadurch, dass vom Niveau des MP-Towers, an dem man sich orientiert, bis zum Hubertuskreisel ein Höhenunterschied von zirka vier Metern vorzufinden ist. Geht man beim ersten der geplanten Gebäude von fünf Geschossen aus und hält die Höhenlinie durch, entstehen in Richtung Hubertuskreisel sechs Geschosse!
Was dem Ausschuss allerdings vorlag, ist eine Beschattungsanalyse, die zeigt, wie sich die Höhe der geplanten Bauwerke auf die Nachbargebäude auswirkt: Das ganze Viertel wird für mindestens drei Stunden am Tag der Sonneneinstrahlung beraubt. Auch hierzu hätten bei den Ausschussmitgliedern die Alarmglocken klingen müssen. Geschah allerdings nicht: Keiner der Volksvertreter zog die Notbremse, das Vorhaben wurde durchgewunken und abgenickt. Das darf einfach nicht passieren!
Selbstverständlich ist es wünschenswert, dass ein Investor für Wohnbebauung sorgt, auch wenn sich wegen der zu erwartenden Preise nicht jedermann diese leisten können wird. Aber mit vier Stockwerken könnten die Anwohner besser leben, und auch so wird der Investor eine angemessene Rendite erzielen.
Haben Stadtrat und Bürgermeister nicht die Aufgabe, ihre Hand schützend über diejenigen zu halten, die durch überdimensionierte Bauten in Mitleidenschaft gezogen werden? Warum wird heute jedem Bauträger, der das Zauberwort Nachverdichtung verwendet, ohne Rücksicht auf Verluste das Baurecht erteilt? Hier nicht zu Ende gedacht und ein kleines beschauliches Städtchen dem zum Teil übersteigerten Profitdenken einiger Weniger geopfert. Also: höchste Zeit, diese missliche Entscheidung zu korrigieren! Baut bürgerfreundlich und konfliktarm nur mit vier Stockwerken!
Axel und Marianne Paul, Kurt Schwarzbauer, Karlheinz Bindchen, Monika und Günter Holz, Herbert und Clementine Dreßl
Schrobenhausen
