Gachenbach
Baustellen in drei Himmelsrichtungen

Derzeit wird in Gachenbach fleißig saniert, doch bis Weihnachten soll wieder freie Fahrt herrschen

29.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:25 Uhr
Kein Durchkommen mehr: Nicht nur in der Beinbergstraße wird in diesem Herbst in Gachenbach gearbeitet. Selbst für Anlieger ist es oft schwierig, mit dem Auto nach Hause zu kommen. −Foto: Hofmann

Gachenbach (SZ) Von der Außenwelt abgeschnitten? Das dann doch nicht. Aber tatsächlich haben die diversen Baustellen die Ortschaft Gachenbach gerade jetzt im Herbst fest im Griff.

In der Unteren Ortsstraße wird seit Ende Juni der Kanal ausgetauscht, seit Anfang September lässt der Landkreis die Beinbergstraße sanieren. Und dann steht auch noch die Generalüberholung der Schönbacher Straße samt Bachweg und Lohweg unmittelbar bevor. Die Durchfahrt durch Gachenbach gestaltet sich da als schwierig bis unmöglich. Bürgermeister Alfred Lengler ist allerdings froh, dass all diese Arbeiten endlich erledigt werden – im kommenden Jahr steht dann wohl nur noch die Sanierung der Unteren Ortsstraße an.

Und auch mit dem bisherigen Ablauf der Baustellen zeigt sich Lengler zufrieden. Zum Beispiel in der Beinbergstraße: Dort seien die Bauarbeiter am 6. September angerückt, „und wenn man sieht, was in den drei Wochen seitdem passiert ist – die arbeiten echt gut!“ Nachdem im Bereich zwischen Ortsstraße und Bürgerhaus diese Woche bereits die Randsteine gesetzt wurden, können ab Montag die Kabel für die Straßenbeleuchtung verlegt und danach die Gehsteige gepflastert werden. Danach gehen die Arbeiten von der Einmündung der Sebastianstraße aus Richtung Beinberg weiter. Während für den Straßenbau der Landkreis zuständig ist, der dafür 600 000 Euro eingeplant hat, muss die Gemeinde für Gehwege und Straßenbeleuchtung bezahlen. Rund 250 000 Euro stehen dafür zur Verfügung. Bereits erledigt wurden Arbeiten an den Wasserleitungen, berichtet Lengler, der auch Vorsitzender des Wasserzweckverbands Beinberggruppe ist. So seien Rohre, die auf Privatgrund gelegen waren, versetzt sowie Schieberkreuze und Unterflurhydranten ausgetauscht worden.

Gänzlich im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde – die damit auch alle Rechnungen bekommt – liegen die Schönbacher Straße, der Bachweg und der Lohweg, wo auch schon schadhafte Kanalrohre ausgetauscht wurden. Hier soll der Straßenbau in spätestens vier Wochen losgehen und noch vor Weihnachten abgeschlossen sein, hofft Lengler.

Anders als in der Beinbergstraße sei hier allerdings kein Komplettausbau erforderlich. In Schönbacher Straße und Lohweg werde die oberste Fahrbahndecke abgefräst und neu asphaltiert, im Bachweg könne sogar ohne Fräsen eine weitere Schicht draufasphaltiert werden, damit die Straße schweren Lastwägen und landwirtschaftlichen Maschinen besser standhält, erklärt Lengler. In der Schönbacher Straße werde zuvor die Wasserführung erneuert, ebenso der Gehsteig an der Westseite. Auch das Umfeld des Feuerwehrhauses werde neu gestaltet, um zum Beispiel Parkplätze anzulegen. Insgesamt rechnet Lengler mit Kosten von 200 000 Euro.

Im kommenden Jahr dürfte dann die nicht erst durch die aktuellen Kanalarbeiten ramponierte Untere Ortsstraße abgefräst und neu asphaltiert werden. In welchem Maße Eingriffe in die Wasserführung und damit auch die Gehwege erforderlich sind, soll demnächst in Gesprächen mit dem Staatlichen Bauamt Ingolstadt, das für den Unterhalt dieser Staatsstraße zuständig ist, geklärt werden. Derzeit wird hier aber noch im Untergrund am Kanal gearbeitet. „Das wird in vier Wochen, denke ich, abgeschlossen sein“, sagt der Bürgermeister. Bei der für kommendes Jahr vorgesehenen Straßensanierung soll übrigens auch ein Teil der Oberen Ortsstraße (bis hinter das Gasthaus Neumayr) mit einbezogen werden. Ein Austausch der Kanalrohre sei hier nicht erforderlich, meint Lengler.

Während die Gemeinde übrigens verpflichtet ist, die Kosten für den Kanalbau auf die ans Abwassernetz angeschlossenen Bürger umzulegen, zahlt sie den Bau von Gehsteigen und Gemeindestraßen selbst – zumindest derzeit noch. Denn Gachenbach ist vom Landkreis verpflichtet worden, eine Straßenausbaubeitragssatzung zu erlassen. Wegen der langwierigen Vorarbeiten werde die Satzung aber frühestens Ende nächsten Jahres fertig. Bis dahin seien die aktuellen Baumaßnahmen bereits abgeschlossen, und rückwirkend, stellt Lengler klar, werde die Gemeinde Gachenbach die Beitragssatzung nicht anwenden.