Eichstätt
Bauherren investieren 351,9 Millionen Euro

Vergangenes Jahr wurden im Landkreis Eichstätt 925 Wohnungen und Häuser neu gebaut

04.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:08 Uhr
2017 wurden im Landkreis Eichstätt zwar 925 Wohnungen neu gebaut, das Verbändebündnis Wohnen fordert aber deutlich mehr Anstrengungen von der Politik ? vor allem für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums. −Foto: Foto: Verbändebündnis Wohnen

Eichstätt (EK) Vom Single-Apartment bis zum Bungalow: Im Landkreis Eichstätt sind im vergangenen Jahr 925 Neubauwohnungen entstanden - 572 davon in Ein- und Zweifamilienhäusern.

Darauf hat das Verbändebündnis Wohnen hingewiesen, in dem sich Baugewerkschaft IG BAU und Bauwirtschaft zusammengeschlossen haben. Das Bündnis beruft sich bei den Zahlen auf die aktuelle Bau-Bilanz der fertiggestellten Wohngebäude vom Statistischen Bundesamt.
Insgesamt haben die Bauherren im Landkreis Eichstätt demnach im vergangenen Jahr 351,9 Millionen Euro in den Neubau von Wohnungen investiert. "Das klingt viel. Tatsächlich müsste es aber mehr sein, wenn der Kreis Eichstätt seinen Beitrag zur Wohnraum-Offensive der Bundesregierung leisten will. Denn der Neubau von bezahlbaren Wohnungen ist die einzige effektive Antwort auf steigende Mieten und hohe Immobilienpreise, von denen auch Bayern betroffen ist", sagt Karl Bauer (IG BAU) vom Verbändebündnis Wohnen.
Insgesamt seien bundesweit im vergangenen Jahr lediglich nicht einmal 285000 Wohnungen neu gebaut worden. Dabei habe die Große Koalition von CDU/CSU und SPD eine ganz andere Messlatte gelegt: 1,5 Millionen Neubauwohnungen bundesweit bis 2021 - also 375000 pro Jahr. "Das bedeutet, dass der Wohnungsneubau schon in diesem Jahr um satte 32 Prozent zulegen müsste. Danach sieht es allerdings bislang weder in Bayern noch bundesweit aus", so Karl Bauer weiter. Das Verbändebündnis Wohnen fordert daher jetzt den Bund, das Land Bayern und auch die Kommunen auf, mehr für den Wohnungsbau zu tun. Vor allem für den bezahlbaren Wohnraum. "Gerade für den sozialen Wohnungsbau muss deutlich mehr getan werden. Ebenso für den Neubau von Wohnungen, bei denen sich die Menschen die Miete auch leisten können", betont Bauer.
Auch das Wohneigentum im Kreis Eichstätt müsse endlich wieder effektiv gefördert werden. "Es müssen sich wieder mehr Menschen die eigenen vier Wände leisten können - vom Maurer bis zur Industriekauffrau. Handwerker, die Wohnungen bauen, sollten auch in der Lage sein, sich eine eigene Wohnung anzuschaffen", so das Bündnis Wohnen. Wohneigentum sei eine wichtige Altersvorsorge. "Die eigenen vier Wände sind da und haben Bestand - unabhängig davon, wie die Rentenhöhe im Alter schwankt. Sie bieten die Sicherheit eines dauerhaften ?Daches über dem Kopf' - ohne Angst vor Mieterhöhungen oder vor einer Kündigung", sagt Karl Bauer. Der Bund müsse dem Wohnungsneubau jetzt "Turbo-Impulse" geben: Dazu gehören, so das Verbändebündnis Wohnen, zusätzliches Fördergeld und mehr steuerliche Anreize.
Im Verbändebündnis Wohnen setzen sich die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) und die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) gemeinsam für bessere Rahmenbedingungen beim Wohnungsbau ein.