Baufinanzierung - Höhere Summen, längere Laufzeiten

03.04.2016 | Stand 02.12.2020, 20:01 Uhr

Die steigenden Immobilienpreise zwingen Käufer immer höhere Darlehenssummen aufzunehmen. Dabei gibt es enorme Unterschiede zwischen Ost und West.

Auch bei den aktuell historisch niedrigen Zinsen ist der Traum von den eigenen vier Wänden alles andere als einfach zu realisieren. Viele Immobilienkäufer sind bereit, bei der Verschuldung bis an die Schmerzgrenze zu gehen. Laut dem Immobilienportal Immobilienscout 24, steigt die Verschuldungsbereitschaft vor allem in den Metropolen und deren Speckgürteln. Die in Deutschland durchschnittlich gewünschte Kreditsumme liegt aktuell bei rund 200.000 Euro und hat sich somit innerhalb von drei Jahren um 24 Prozent erhöht.

Die Verschuldungsbereitschaft steigt spürbar

"Niedrige Zinsen und steigende Immobilienpreise veranlassen die Menschen immer größere Darlehenssummen aufzunehmen, um sich den Traum einer eigenen Immobilie erfüllen zu können", sagt Ralf Weitz, Experte für Baufinanzierung bei Immobilienscout 24. Doch eine hohe Darlehenssumme bei langer Laufzeit birgt auch ein gewisses Risiko. Denn tritt etwa ein unerwartetes Ereignis, wie zum Beispiel Tod, Krankheit oder Scheidung ein, kann die Finanzierung schnell auf der Kippe stehen. Als grundsätzliche Faustregel gilt: Käufer sollten zwei Prozent jährliche Tilgung achten.

Verschuldung auf immer längeren Zeitraum

Neben höheren Kreditsummen sind Käufer auch bereit, immer längere Laufzeiten in Kauf zu nehmen. Münchener binden sich statistisch am längsten an ihren Baukredit. Ende 2015 nahmen sie laut Studie im Durchschnitt 92 Netto-Monatsgehälter - 25 mehr als noch vor drei Jahren. Dicht gefolgt von Hamburg und Stuttgart mit 82 sowie Frankfurt am Main mit 79 Netto-Monatsgehältern.

Verschuldungsbereitschaft in Ost und West
Während die Verschuldungsbereitschaft beispielsweise in Hamburg in drei Jahren um 19 Prozent gestiegen ist, hat sie in den strukturschwachen Regionen der neuen Bundesländer sogar abgenommen ? Sachsen-Anhalt um 20 Prozent, Thüringen um 14 Prozent und Sachsen um 13 Prozent.

Große Zins-Unterschiede zwischen Anbietern
Auch wenn Baugeld derzeit so billig ist wie nie, gibt es immer noch zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern. Ein Beispiel: Bei einer Beleihungssumme von 200.000 Euro, für 15 Jahre und einer Anfangstilgung von 2,5 Prozent, zahlen Sie bei Allianz 1,41, bei 1822 direkt 1,57 und Santander Consumer Bank 1,71 Prozent effektiv. Zum Vergleich: Der teuerste Anbieter Barmenia Versicherungen verlangt stolze 2,60 Prozent effektiven Jahreszins.

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