Neuburg
Barrierefreiheit im Jugendamt kommt

Bauausschuss stimmt für rund 1,5 Millionen Euro teuren Umbau des Verwaltungstrakts

07.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr
Noch nicht für Rollstühle und Kinderwagen geeignet: Das Neuburger Jugendamt soll in den nächsten Jahre ausgebaut werden. Dazu gehört auch ein Aufzug, der wohl rechts neben der Feuertreppe entsteht. −Foto: Janda

Neuburg (DK) Das Jugendamt am Neuburger Landratsamt soll barrierefrei werden. Einstimmig hat der Bauausschuss des Kreistags jetzt die Planungen für des Umbau des Trakts samt Aufzug und barrierefreier Toilette auf den Weg gebracht. Die Gesamtkosten liegen bei schätzungsweise 1,5 Millionen Euro.

Dass dieses Geld sinnvoll angelegt sein wird, stand für die Ausschussmitglieder außer Zweifel. Noch bevor der am Landratsamt zuständige Hochbauingenieur Max Knöferl seine Ausführungen beendet hatte, sprach sich ein Teil der Kreisräte bereits für den barrierefreien Umbau des Bauwerks aus. „Es steht völlig außer Frage, dass wir hier tätig werden müssen“, erklärte etwa Matthias Enghuber (CSU), der als Jugendreferent des Kreistags auch an die Bedeutung eines Aufzugs für Familien mit Kinderwagen erinnerte.

Doch wenn die Behörde dort schon tätig wird, dann sollen es aus Sicht der Verwaltung keine halben Sachen werden – allein schon wegen der mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen Bausubstanz des Jugendamts. Knöferl nannte unter anderem weitere Defizite an den Fenstern und den Dachgauben. Gleichzeitig können sich er und seine Kollegen einen weiteren Nutzen vorstellen, denn im Zuge der Maßnahmen könnten im Dachgeschoss 120 bisher ungenutzte Quadratmeter zu Büroflächen werden. Dazu kommt ein Aufzug im Außenbereich, der wohl rechts neben der bereits bestehenden Treppe im Innenhof entstehen würde, sowie eine barrierefreie Toilette im zweiten Stock, wo es derzeit noch keine WC-Anlage gibt. Eine erste vorsichtige Schätzung der Verwaltung sieht dafür Kosten von rund 1,4 bis 1,6 Millionen Euro vor.

Zuschüsse fließen jedoch aller Voraussicht nach lediglich aus der denkmalpflegerischen Ecke. Und das brachte unter anderem Alfred Hornung (CSU) in Rage. Denn die zuständige Inklusionsförderstelle in der Landeshauptstadt hatte eine finanzielle Unterstützung des Umbaus abgelehnt, weil im Jugendamt keine Mitarbeiter tätig sind, die eine derartige barrierefreie Einrichtung benötigen. „Die können aber doch gar nicht dort arbeiten, wenn die Barrierefreiheit nicht gegeben ist“, polterte Hornung. Das soll sich nach dem Umbau ändern, wie auch aus der Verwaltung zu hören war. Dort ist der Wunsch nach einer Ertüchtigung des Amtsgebäudes groß.

Bleibt die Frage der Optik eines Außenaufzugs, die durchaus für Differenzen sorgen könnte. Reinhardt Reißner (CSU) bat daher darum, bei den Planungen eine ansprechende Lösung für den markanten Bau zu finden. Die Suche läuft nach dem einstimmigen Beschluss der Ausschussmitglieder nun an. Eine finale Entscheidung über den Umbau bedeutet das aber noch nicht.
 

Descartes-Gymnasium wird zur Baustelle

 
Für die Sanierung, deren Kostenrahmen laut dem zuständigen Sachgebietsleiter Markus Laumer bei schätzungsweise 25 bis 30 Millionen Euro liegt, sollen demnächst die Planungen beginnen. Die hohen Kosten begründete der Fachmann mit der enormen Baumasse, die für den fraglichen Trakt in etwa so groß ist wie bei der kompletten Berufsschule. Im Investitionsplan des Landkreises für die kommenden Jahre sind die Mittel bereits eingeplant. Klar ist Laumer zufolge aber: „So einfach wie in Schrobenhausen wird es nicht.“

Am dortigen Gymnasium schreiten die Erweiterungsarbeiten demnach gut voran. Der Rohbau ist laut Laumer komplett fertig, die Fassade zu 80 Prozent. Derzeit laufe der Innenausbau, im Sommer 2018 sollen Schüler und Lehrer in den Anbau einziehen.

Die gleiche Zielvorgabe gibt es bei der neuen Turnhalle an der FOS/BOS. Derzeit läuft die Aufstockung am bestehenden Trakt, wie Laumer den Politikern berichtete. Dort sollen weitere Unterrichtsräume entstehen. Landrat Roland Weigert (FW) bezeichnete die Bildungseinrichtung als Erfolgsmodell und verteidigte damit die hohen Investitionen der vergangenen Jahre. Eine Meinung, die der Ausschuss teilte.