Für Barbara Buchberger gibt's nur eine Richtung - die nach oben. Gerade hat die Gröbenerin ihre zweite Single "Herz" veröffentlicht und sammelt damit ordentlich Klicks ein. Über das Berühmtsein macht sie sich aber trotzdem keine großen Gedanken. Im Netz wird sie für ihre positive Art gefeiert - und Hater werden einfach ignoriert.
Barbara, unser letztes Interview ist fast ein Jahr her. Damals hattest du gerade deine erste Single veröffentlicht. Was ist seither in deiner Karriere passiert?
Barbara Buchberger: Viel! Ich habe superviele Anfragen für Auftritte und Nachrichten auf meiner Künstlerseite in Facebook bekommen. Außerdem gab's da schon so ein paar Autogramme, die ich vergeben musste. Ein besonderes Erlebnis war, als die kleine Jamie ein Referat in der Schule über mich gehalten hat. Ihr Vater hat mit mir über Facebook kommuniziert und darauf hat sie ein Plakat über mich erstellt und alles, was dazugehört.
Und du hast gerade deine neue Single "Herz" veröffentlicht. Worum geht's da? Was hat dich zum Song inspiriert?
Buchberger: Der Song handelt davon, dass man dem Alltag entfliehen möchte und plötzlich den einen Menschen findet, mit dem sich der triste Alltag nicht mehr wie Alltag anfühlt. Deshalb heißt es im Refrain: "Und auf einmal wird mein Alphabet komplett, schenkst mir dein H und E dein R und auch dein Z." Inspiration findet man, indem man Situationen schon einmal erlebt hat oder durch Themen, die bewegen, so geht es, denke ich, jedem Songwriter.
Du bist allerdings nicht nur Songwriterin, du studierst ja auch nebenbei noch. Wie bekommst du das alles unter einen Hut?
Buchberger: Das Studium läuft super. Ich bin aktuell im sechsten Semester und habe noch ein bisschen vor mir, was auch voll okay ist. Alles unter den Hut zu kriegen, ist im Moment noch kein Problem, erst wenn ich auf Tour gehen sollte, könnte das schwierig werden.
Steht denn eine Tour an demnächst?
Buchberger: Ne, bis jetzt ist diesbezüglich noch nichts geplant. Da ich ja erst zwei Singles veröffentlicht habe, habe ich ab und an mal Interviews, ein paar Auftritte, die ich aber vor meinem Musikprojekt auch schon hatte. Jetzt gerade stehen bei mir mehr so Sachen wie Musikvideos drehen und Shootings an.
Wie läuft das bei dir ab, wenn du einen Song schreibst? Musst du in einer bestimmten Stimmung sein oder kannst du dich hinsetzen und sagst: So, jetzt schreib ich einen neuen Song?
Buchberger: Gutes Songwriting läuft eigentlich am besten, wenn man gerade Lust darauf hat. Man kann schon auch das Musikschreiben erzwingen, da kommen meist auch gute Dinge bei raus - macht halt dann für einen selbst nicht so Spaß. Die Frage, die ich mir davor dann stelle, ist, ob sich der Song um mich selbst drehen soll oder generell um Themen, die mich interessieren.
Und wer macht dann die Melodien und Beats dazu?
Buchberger: Achtabahn nennen sich die Jungs, die die Beats kreieren. Melodien überlegen wir uns oft gemeinsam, manchmal haben wir auch Gitarristen da, die Ideen mit einwerfen.
Du bist Künstlerin - würdest du dem zustimmen, dass wer kreativ, auch immer ein bisschen verrückt ist?
Buchberger: Oft ist das so, ja. Verrückt ist meiner Meinung nach ein bisschen übertrieben, ich würde es eher sagen: Wer kreativ ist, ist der Welt und neuen Dingen gegenüber offener.
Trifft das auf dich selbst zu? Und hast du irgendwelche Macken?
Buchberger: Ja total. Und Macken hab ich auch einige, ich bin die Verplantheit in Person und oft auch ein wenig schnippisch (lacht). Damit meine ich nicht unfreundlich, sondern haue ab und zu gerne mal derbe Sprüche raus - aber eigentlich nur wenn's lustig gemeint ist. Also nicht, dass ich jemanden in die Pfanne haue oder so (lacht). Ansonsten lass ich schon gern mal die Sau raus (zwinkert).
Was man ja auch teilweise im Netz verfolgen kann. Du bist sehr aktiv dort, befüllst deine Facebook- und Instagram-Seiten regelmäßig mit neuem Content. Wie kommt das an?
Buchberger: Ja, die Reaktionen sind wirklich superpositiv. Ich bekomme übers Netz nur gutes Feedback von den Leuten. Man merkt aber schon, dass die Likes weniger werden, wenn neue Musik auf sich warten lässt. Jetzt, wo der neue Song endlich rausgekommen ist, bekommt mein Profil auch wieder mehr Aufmerksamkeit.
Hattest du es auch schon mit Hatern zu tun?
Buchberger: Kaum. Diejenigen, denen meine Musik nicht gefällt, die kommentieren eigentlich selten. Und die müssen mir ja dann auch nicht folgen.
Wie würdest du mit Hass im Netz umgehen? Je bekannter du wirst, desto größer ist ja wahrscheinlich auch die Chance, dass dann eben doch mal ein nicht so netter Kommentar dabei ist.
Buchberger: Ignoranz. Ich halte überhaupt gar nichts davon, über das Netz zu streiten oder zu diskutieren. Das ist für mich verschwendete Lebenszeit. Ich würde sagen: Musik, die mir nicht gefällt, höre ich mir nicht an und fertig.
Gibt's eigentlich auch schon Leute, die dich auf der Straße ansprechen und zum Beispiel Autogramme haben wollen?
Buchberger: Letztes Jahr auf der Wiesn wurde ich angesprochen, ansonsten aber noch nicht.
Kann ja noch werden. Bist du denn darauf vorbereitet, richtig bekannt zu werden - mit allem, was dazugehört? Mit dem Ruhm kommen ja auch oft Einschränkungen im Privatleben, etwa dass man nicht mehr so frei darin ist, wo man hingeht und damit rechnen muss, immer und überall fotografiert zu werden.
Buchberger: Nein, darauf bin ich nicht vorbereitet. Ich will mich auch gar nicht damit befassen. Es kommt, wie es kommt. Und wenn es so weit kommen sollte, werde ich so damit umgehen, dass es mir damit gutgeht (grinst).
Du hast also auch keine Angst davor, dass Leute mit dir aus den falschen Gründen, wegen deiner Bekanntheit, befreundet sein wollen?
Buchberger: Menschen kommen und gehen. Wenn sie da sind und man eine schöne Zeit hat, ist das gut, wenn ich merke, dass mich jemand verarschen will, heißt das nicht, dass ich denjenigen hasse oder bloßstelle. Ich entferne mich dann einfach von der Person und gut ist's.
Welche berühmte Person würdest du denn selbst gerne einmal treffen?
Buchberger: Hmmm, schwere Frage. Als ich letztes Jahr auf dem Puls-Festival war, hätte ich unheimlich gerne mal Maeckes getroffen. Ich liebe seine melancholischen Texte und die Art und Weise, wie er auf der Bühne steht. Fragen hätte ich so direkt keine, würde aber gerne mit ihm einen Song schreiben und den auf der Bühne performen.
Hast du sonst noch musikalische Vorbilder? Leute, von denen du sagst, die machen super Musik und so eine Karriere hätte ich auch gerne?
Buchberger: Ja, ich liebe Angus and Julia Stone, London Grammar. Im Moment höre ich auch HVOB sehr gerne. Das ist elektronische Musik. Karriere von jemandem übernehmen möchte ich nicht, jeder soll da seinen eigenen Weg gehen. Aber ich kann generell sagen, dass ich am allerliebsten mal auf Festivals spielen möchte.
Wir hätten da auch ein neues Festival in Schrobenhausen, das Noisehausen-Festival. Gibt's vielleicht auch mal ein Konzert in Schrobenhausen?
Buchberger: In Schrobenhausen ist erstmal nichts geplant. Hier werde ich erst dann spielen, wenn ich auch eine feste Band habe. Das ist aber alles grad noch so im Aufbau.
Was hast du denn sonst so geplant in nächster Zeit?
Buchberger: Ich hab ziemlich viel um die Ohren, spiele hier und da auf Hochzeiten. In München streben wir ein paar Bars an, Genaueres wird aber jeder über meine Seite erfahren.
Und zwischendurch findest du auch immer wieder die Zeit, um nach Hause, nach Gröben, zu fahren. Hat sich dort für dich irgendwas verändert seit dem Erfolg der letzten Single? Sind die Leute anders?
Buchberger: Unser Dorf hat ungefähr 50 Einwohner, da passiert nicht so viel - also nein (lacht).
Die neue Single von About Barbara heißt "Herz" und ist über alle bekannten Plattformen wie etwa Amazon oder iTunes als Download zum Preis von 1,29 Euro verfügbar. Das Video zur Single gibt es bei YouTube kostenlos zu sehen und bei Spotify zu streamen.
