Eichstätt - Wer am Montagmorgen am Eichstätter Marktplatz unterwegs war, konnte sich meist einen Blick in den Willibaldsbrunnen nicht verkneifen: Die Reaktionen reichten von Grinsen bis Kopfschütteln.
Wie in unserer Montagsausgabe berichtet, hatte sich eine Gruppe junger Leute am frühen Sonntagmorgen einen Scherz erlaubt und eine Baggerschaufel im altehrwürdigen Brunnen versenkt. Den sogenannten "Löffel" hatten sie zuvor von der nahe gelegenen Baustelle in der Marktgasse entwendet.
"Die müssen sich schon einige Mühe gegeben haben", meint Markus Zedelmayr von der betroffenen Baufirma Rabenbauer bei Betrachtung des Malheurs. Schließlich sei es nicht ohne, das gut hundert Kilogramm schwere Trumm von der Marktgasse quer über den Marktplatz zu schleppen und über die Brüstung des Brunnens zu hieven.
Vor der Bergungsaktion hatten der Leiter des Stadtbauhofs, Konrad Ablaßmeier, und einer seiner Mitarbeiter den "Tatort" begutachtet. Der angerichtete Schaden scheint sich in Grenzen zu halten: So sind an der marmornen Einfassung des Brunnens nur wenige, ganz kleine Abplatzungen zu erkennen. Ob der Boden größere Dellen davongetragen hat oder gar undicht geworden ist, werde man erst in wenigen Wochen feststellen können, wenn der Willibaldsbrunnen turnusgemäß winterfest gemacht wird.
Wie mittlerweile bekannt ist, hat es sich um eine sechsköpfige Gruppe gehandelt, die von einem Zeugen beobachtet worden ist, wie sie die Baggerschaufel in den Brunnen geworfen hat. Die jungen Leute konnten von der verständigten Polizeistreife am Anger in der Spitalstadt angetroffen werden - vier machten sich allerdings aus dem Staub. Gegen einen 20-Jährigen und 18-Jährigen wird nun wegen Diebstahls ermittelt. Die Polizei sucht weiterhin nach Zeugen.
kno
