Bäckerei Schöllhorn verhandelt mit Investoren

15.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:03 Uhr
Die Löhne bis einschließlich November sind gesichert: Die beiden Geschäftsführer Hubert Schöllhorn (links) und Gerhard Roggenkamp (rechts) bekommen eine Insolvenzgeldvorfinanzierung. −Foto: Sebastian Schanz (Archiv)

Rohrenfels (dk) Die Löhne der 160 Mitarbeiter der insolventen Bäckereikette Schöllhorn sind bis Mitte Dezember gesichert. Und danach? „Ziel ist der Erhalt der Firma als Ganzes“, sagt der gerichtliche Verwalter Hans-Peter Lehner – er ist mit mehreren potenziellen Investoren im Gespräch.

Das Wichtigste für die Mitarbeiter zuerst: „Wir haben die Zustimmung zur Insolvenzgeldvorfinanzierung“, sagt Lehner. Die Septemberlöhne seien bereits komplett ausbezahlt worden, „außerdem ein wesentlicher Abschlag der Oktoberlöhne“. Anfang Dezember werde man die Novemberlöhne ausbezahlen können. „Das ist also alles innerhalb der normalen Parameter“, sagt der Ingolstädter Anwalt. Der Puffer der staatlichen Stütze läuft am 15. Dezember aus – so wie damals beim Vorgängerunternehmen, der Bäckereikette Jann, die Lehner ebenfalls als Insolvenzverwalter betreut hat.

Der Hintergrund: Die Manchinger Bäckerei Schöllhorn mit zehn Filialen übernahm 2014 die insolvente Firma Jann samt Backstube in Wagenhofen – nach einem jahrelangen, zähen finanziellen Überlebenskampf. Schöllhorn gründete dafür die GmbH und erweiterte das Netz auch um einige Filialen der ebenfalls zahlungsunfähigen Bäckerei Max Raab aus Siegenburg (wir berichteten).

Wie kam es dann zur Schieflage bei Schöllhorn? Dazu möchte Insolvenzverwalter Lehner noch nichts sagen. Für eine Bewertung der Ursachen sei es noch zu früh. „Wichtig ist erst mal, dass die Auftragslage, die Lage des Unternehmens stabil ist und wir die Zulieferer gehalten haben“, sagt er. „Wir haben zwei Anfragen von Investoren, die beide nicht aus der Region stammen, die den Geschäftsbetrieb komplett übernehmen wollen“, berichtet Lehner. Das würde sich mit dem vorgegebenen Ziel decken, die Firma als Ganzes zu erhalten. Weiterhin sei eine Bäckerei aus der Region an der Wagenhofener Backstube interessiert und eine weitere an einer Übernahme des Filialnetzes.

Das besteht weiter aus 30 Läden in Neuburg, Oberhausen, Bergheim, Schrobenhausen, Manching, Geisenfeld, Rohrbach, Wolnzach, Baar-Ebenhausen, Pörnbach, Mertingen, Thierhaupten, Aichach, Genderkingen, Mühlried, Kühbach, Donauwörth, Nördlingen, Dasing und Pöttmes. Lediglich in Mailing habe man eine Filiale schließen müssen, dort habe der Vermieter gekündigt. „Wir planen weiterhin mit mehreren Szenarien, wie es bei Schöllhorn weitergeht“, sagt der Insolvenzverwalter.