Oberweikertshofen
Ausgleich in letzter Sekunde

FC Ehekirchen holt in Oberweikertshofen Zwei-Tore-Rückstand auf

12.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:30 Uhr

Oberweikertshofen (SZ) Erstmals in der laufenden Saison ein Unentschieden erreicht, erstmals einen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt - und damit so ganz nebenbei auch in der zweiten Partie nach der Winterpause ungeschlagen geblieben: Der FC Ehekirchen setzte im harten Abstiegskampf der Fußball-Landesliga Südwest nun das nächste Ausrufezeichen.

Allerdings kam das samstägige 2:2-Remis beim SC Oberweikertshofen eher glücklich zustande, der Ausgleich der Schwarzweißen fiel nämlich erst in der fünften Minute der Nachspielzeit.

"Wenn man ehrlich ist, hätten wir das Spiel auch locker mit 1:4 oder gar 1:5 verlieren können", gibt FCE-Torwarttrainer Willi Bitscher zu: "Denn wir gingen doch extrem verkrampft zu Werke - und zeigten damit genau das Gegenteil von dem, was uns eine Woche zuvor, bei unserem 3:0-Heimsieg gegen die SpVgg Kaufbeuren, noch ausgezeichnet hatte."

Prompt entwickelte sich zwischen dem heimischen Drittletzten des Klassements und dem Tabellenschlusslicht aus Ehekirchen ein eher zerfahrenes sowie emotionsgeladenes Duell. "Abstiegskampf pur eben", beschreibt es Bitscher treffend. Die Mannen aus Oberweikertshofen wirkten hierbei technisch schon um einiges reifer - und zudem besaßen sie mit Ömer Kanca einen Mann, der im Mittelfeld klug die Fäden zog sowie die Aktionen immer wieder zu beruhigen vermochte. So war es fast folgerichtig, dass der gastgebende SCO in der 39. Minute mit 1:0 in Führung ging: FCE-Keeper Stephan Strehle, der ansonsten wieder eine bärenstarke Vorstellung ablieferte, zögerte bei einer Freistoßhereingabe einen Tick zu lange - und Jozo Spikic köpfte aus kurzer Distanz ein.

Kristijan Cabraja stellte kurz nach dem Seitenwechsel gar auf 2:0 für die Oberweikertshofener (49.). "Zugegeben - auch ich dachte in diesem Moment, das war's wohl für uns", räumt Bitscher ein. Aber der Sandizeller täuschte sich gewaltig. Denn trotz seines eigentlich beruhigenden Vorsprungs wurde der heimische SCO immer nervöser, Hektik kam auf - und dies kam vor allem den Gästen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zugute.

Ein umstrittener Handelfmeter, von Sebastian Rutkowski eiskalt verwandelt (60.), brachte die Schwarzweißen endgültig zurück in die Partie. Und als Simon Schmaus rund eine Viertelstunde vor Schluss die Kugel gar zum zweiten Mal im Oberweikertshofener Kasten unterbrachte, schien tatsächlich der Ausgleich fällig zu sein. Nur der Linienrichter hatte in dieser Szene noch etwas dagegen und zeigte eine Abseitsposition des FCE-Goalgetters an.

Was soll's? Die Ehekirchener gaben trotzdem weiterhin nicht auf - während der SCO plötzlich sein Heil vor allem darin suchte, übertriebenermaßen auf Zeit zu spielen. Nur da machte er die Rechnung ohne Alexander Meier: Der Unparteiische vom SV Waldperlach registrierte die unsportliche Taktik der Platzherren genau - mit der Konsequenz, dass er nach den 90 regulären Minuten gleich fünf Minuten nachspielen ließ.

Exakt das mussten die Oberweikertshofener schließlich teuer bezahlen. So landete die Kugel in allerletzter Sekunde nochmals vor den Füßen von Maximilian Käser, der erst in der 54. Minute eingewechselte 23-Jährige zielte aus dem Gewühl heraus ganz genau - und schon durfte der FCE doch noch über ein 2:2-Unentschieden jubeln.

"Natürlich nahmen wir den einen Punkt sehr gerne mit", sagt Bitscher zufrieden. Und ganz ehrlich räumt der aus Sandizell stammende FCE-Torwarttrainer ein: "Vor der Winterpause hätten wir so ein Spiel wohl noch sang- und klanglos verloren. Aber wenn sich all das Pech, das wir in der Vorrunde noch hatten, jetzt ins Gegenteil umschlägt - werden wir wohl noch einige so glückliche Punktgewinne holen."