Gaimersheim
Ausbildung wird großgeschrieben

Der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung zog Bilanz und wählte neuen Vorstand

31.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:33 Uhr

Die vom Verband für landwirtschaftliche Fachbildung geehrten langjährigen Mitglieder mit Vorsitzendem Karl-Heinz Bittl (hinten, rechts), Josef Weidenhiller (hinten, 3. von rechts) und Roswitha Hüttinger (rechts) - Foto: fun

Gaimersheim (DK) Der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung (VlF) mit seinen 1600 Mitgliedern im Landkreis Eichstätt und in Ingolstadt war im vergangenen Jahr laut Geschäftsführer Josef Mayer auch in der Weiterbildung aktiv und erreichte dabei 2400 Frauen und Männer. Das sagte er bei der Jahresversammlung in Gaimersheim.

Bei den Neuwahlen wurde die Führung um Karl-Heinz Bittl im Amt bestätigt. Seine Stellvertreter sind Josef Weidenhiller, Johannes Schmid, Roswitha Hüttinger, Katharina Nieberle-Göpfert und Margit Strobel. Hüttinger ist auch für den Bereich Frauen als Vorsitzende tätig. Im Doppelamt bleibt Josef Weidenhiller auch Kassier. Josef Mayer ist weiter Geschäftsführer. Im Hauptausschuss sind Ulrike Bittl, Johann Funk, Anita Geberl-Sederer, Herbert Geißler, Stephan Lukas, Hubert Mayer, Franz Pfaller, Michael Schimmer, Thomas Schoberer, Helmut Schweiger, Edeltraud Spreng, Rainer Wagner, Bernhard Weiß und Angelika Zech.

Landrat Anton Knapp forderte in der Jahresversammlung die Landwirte dazu auf, neue Medien zu nutzen. Gaimersheims Bürgermeisterin Andrea Mickel mahnte ein anderes Bewusstsein für Lebensmittel an. Viel Arbeit stecke dahinter, und Qualität müsse bezahlt werden.

Geschäftsführer Meyer betonte, dass Fortbildung an erster Stelle des Verbands stehe. Die Norwegenreise, der Besuch einer Straußenfarm im Ries und der Ball der Landwirtschaft mit über 900 Besuchern seien wichtige Eckpunkte im Jahresverlauf gewesen.

Monika Gerschau von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sagte in ihrem Vortrag, dass Verbraucher die „schönen Landschaften oder die heile Welt als erste Eindrücke von der Landwirtschaft beschreiben“. Das Bild in den Medien sei aber oft auch geprägt von Protesten und Forderungen der Bauern, von Maschinen und Massentierhaltung. „Die Gesellschaften verändern sich“, so die Referentin.

Es gebe den Wunsch an die Landwirte, verantwortungsbewusst mit Tieren und Boden umzugehen. Hohe Qualität und Landschaftspflege sowie umweltbewusstes Arbeiten seien ebenfalls gewünscht. Der Konsument wolle beim Einkauf ein gutes Gewissen haben. „Ein Qualitätszeichen oder ein Tierwohllabel gehören dazu“, sagte Gerschau. Die Kombination traditionell und modern solle in Einklang gebracht werden. Es sollte Freude oder sogar ein Lustgefühl beim Einlegen in den Einkaufskorb entstehen. Lebensmittel würden in der Regel nicht nur gegessen, sondern mit Gesundheit, Wohlbefinden, Genuss und Prestige verbunden.

Der Landwirt selbst steht laut Gerschau in den Umfragen in einem guten Licht in der Öffentlichkeit. Kommunikation sei mit ein Hauptpunkt der Verbindungen zum Verbraucher. Das Wissen über die Arbeit auf den Bauernhöfen werde immer geringer. Wochenmärkte mit direkten Gesprächen mit bäuerlichen Fachleuten könnten Missverständnisse aufklären. Aktionen mit Besuchen – auch von Kindern – auf den Höfen seien sehr nützlich. Ein tieferes Produktverständnis entstehe. Auch die modernen Medien können Gerschau zufolge einen großen Teil zur Aufklärung leisten. Die Jugend bringe hier neue Ideen wie Internethandel und Internetverkauf ein und könne auch damit positive Emotionen wecken.