Memmingen
Aus im Halbfinale

Eishockey: ERC-Frauen unterliegen in den Bundesliga-Play-offs Gastgeber ECDC Memmingen mit 1:5 und 2:5

23.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:51 Uhr
Dicke Luft vor dem Ingolstädter Tor: Marie-Kristin Schmid (links) kann den Puck aber klären, Torhüterin Dominique Quint (Mitte) braucht nicht mehr eingreifen. −Foto: Zwibel

Memmingen - Enttäuschung pur im Lager der ERC-Frauen: Die Spielerinnen der Ingolstädter Panther sind in der Eishockey-Bundesliga im Play-off-Halbfinale nach zwei Niederlagen gegen den ECDC Memmingen bereits ausgeschieden.

 

Die erste Partie der Best-of-three-Serie am vergangenen Samstag verloren die Schanzer beim amtierenden Meister klar mit 1:5, nach der gestrigen 2:5-Pleite mussten die Panther dann ihren Traum vom Titel endgültig begraben.

Die Aufgabe war den ERC-Frauen klar. Nach der Auftaktniederlage im Play-off-Halbfinale brauchten die Schanzer gestern einen Sieg, um die Serie auszugleichen und die Chance auf das Finale zu wahren. Entsprechend couragiert starteten die Panther auch in die Partie. "Wir haben sehr einfach gespielt und unsere Überzahl genutzt. Defensiv haben wir hart gekämpft und die Schüsse geblockt", fand ERC-Coach Christian Sohlmann trotz der 2:5-Pleite noch lobenede Worte.

Memmingen setzte die Ingolstädterinnen zwar von Beginn an unter Druck, bestimmte das Spielgeschehen und erspielte sich einige gute Chancen, doch Tore gelangen den Gastgebern nicht. Auf der anderen Seite wurden die Panther bei Kontern immer wieder gefährlich und hatten nach 16 Minuten die größte Chance des ersten Drittels, doch der Distanzschuss von der Blauen Linie klatschte nur ans Aluminium. So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die erste Pause.

Das zweite Drittel begann dann mit der bereits vierten Zwei-Minuten-Strafe für den ERC. Doch die Memminger, immerhin das stärkste Power-Play-Team der Liga, konnten kein Tor erzielen und mussten kurz darauf ihrerseits in Unterzahl spielen. Und diese Chance nutzen die ERC-Frauen in Person von Nicola Eisenschmid, die das Zuspiel von Celina Haider aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung vollendete (28. Minute). Kurze Zeit später war es erneut die ehemalige Memmingerin, die nach Zuspiel von Christina Ieradi die ERC-Führung auf 2:0 ausbaute (34.). Es folgten wütende Angriffe der Schwaben, doch die Panther warfen sich in jeden Schuss. Was dennoch aufs Tor kam, parierte Dominique Quint. Auch das Powerplay der Schwaben in den letzten beiden Minuten überstanden die ERC-Frauen, die so mit einer 2:0-Führung ins letzte Drittel gingen.

Dann wendete sich allerdings das Blatt. Memmingen kam zielstrebig und mit Tempo aus der Kabine und traf nach nicht mal einer Minute den Pfosten (41.). Kurz darauf zappelte der Puck dann aber doch im Netz. In Überzahl gelang Memmingen der 1:2-Anschlusstreffer (43.), keine 30 Sekunden später erzielten die Gastgeber dann auch schon den Ausgleich (43.). "Wir führen 2:0, haben alles im Griff und können ein drittes Tor nachlegen. Dann treffen wir zwei dumme Entscheidungen und kassieren zwei Gegentore. Das ist ein Spiegelbild der ganzen Saison", haderte Coach Sohlmann, der den anschließenden Einbruch seiner Mannschaft mit "Angst vor der eigenen Courage" erklärte. Nach dem Ausgleich folgten nämlich die Gegentore drei (48.), vier (51.) und fünf (58.), am Ende verloren die Panther vollkommen verdient mit 5:2.

"Ich hatte das Gefühl, dass sich die Mannschaft nach dem Ausgleich aufgegeben hat", ärgert sich der Coach. Auch wenn sieben Spielerinnen unter der Woche durch einen grippalen Infekt ausgebremst wurden und im letzten Drittel die Kräfte nachließen, wollte Sohlmann keine Ausreden zählen lassen. "Wer mit Angst ins Spiel geht, kann nicht gewinnen. Das ist auch etwas Mentales", sagt er.

Auch die erste Play-off-Begegnung gegen Memmingen am Tag zuvor verloren die Panther klar mit 1:5. "Wir haben ängstlich und panisch agiert und lagen deshalb schnell mit 0:2 zurück. Als wir danach etwas ins Spiel kamen, kassierten wir den dritten Gegentreffer, damit war die Begegnung entschieden", lautete das knappe Fazit des ERC-Trainers zur Samstagsniederlage.

Damit scheiterten die Panther, wie schon vergangene Saison, bereits nach zwei Partien im Halbfinale und müssen weiter auf ein erstes Play-off-Heimspiel warten. Auf wen Memmingen im Finale trifft, entscheidet sich erst am kommenden Sonntag. Die zweiten Halbfinalserie zwischen Planegg und Berlin steht es nach zwei Partien (6:3, 1:2) 1:1.

DK

Benedikt Schimmer