Sohlmann: Ein Kopfproblem

23.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:54 Uhr

Herr Sohlmann, Sie haben zwei klare Niederlagen gegen Memmingen hinnehmen müssen.

Woran hat es gelegen?
Christian Sohlmann: Bei uns hat einfach die Selbstverständlichkeit gefehlt. Nach dem Ausgleich hat die Mannschaft aufgegeben. Es ist aber auch ein Kopfproblem. Wer seine Qualitäten, die er im Training zeigt, nicht aufs Eis bekommt, muss sich als Spieler hinterfragen.

Ihr Team hat am Sonntag elf Zeitstrafen kassiert, bei Memmingen waren es lediglich fünf. Wie kommt das?
Sohlmann: Die Schiedsrichterleistungen verfolgen uns jetzt schon länger. Elf Zeitstrafen in einem Play-off-Spiel sind ein Witz. Es kam kein Spielfluss zustande. Der Schiedsrichter stand heute einmal mehr im Mittelpunkt.

Werden Sie etwas dagegen unternehmen?
Sohlmann: Wir haben das Thema für die nächste Liga-Tagung auf die Agenda setzen lassen. Da sind wir uns auch einig mit den anderen Teams.

Bei anderen Klubs ragen die ausländischen Spielerinnen heraus, beim ERC sieht das anders aus. Wie sehen Sie die Leistungen der US-Amerikanerinnen Kiersten Falck und Christina Ieradi?
Sohlmann: Nicht erstligareif. Die beiden Verträge werden nicht verlängert. Aufwand und Ertrag rechnen sich einfach nicht. Für nächste Saison haben wir eine neue Spielerin aus dem Ausland verpflichtet und dabei bleibt es dann auch.

Haben die Führungsspielerinnen also enttäuscht?
Sohlmann: Ja, aber nicht nur die aus dem Ausland, auch die deutschen Nationalspielerinnen haben ihre Fähigkeiten in den Top-Spielen nicht aufs Eis gebracht.

Was bedeutet das erneute Halbfinal-Aus für Sie als Trainer?
Sohlmann: Das ist nicht meine Entscheidung. Es liegt an den Verantwortlichen des ERC, ob sie mit mir weiter machen wollen. Ich gehe zwar davon aus, dass sie es wollen, aber so eine Saison darf nicht nochmal passieren. Gemessen an der Qualität des Kaders hätten wir in das Finale gehört.

Wer ist jetzt für Sie der Favorit auf die Deutsche Meisterschaft?
Sohlmann: Ich denke Planegg wird Meister, sie werden sich im Finale gegen Memmingen durchsetzen.

Das Gespräch führte

Benedikt Schimmer.