Beilngries
Aus "dem Baby" wird ein Schmuckstück

06.04.2011 | Stand 03.12.2020, 2:58 Uhr

Beilngries (oh) Über zwei Jahre Bauzeit und mehrere Jahre Planung und Vorarbeit stecken im neuen Beilngrieser Schmuckstück. Gemeint ist damit natürlich der Kaiserbeck, der das Stadtbild auf seine ganz besondere Art bereichert.

Für die Entscheidung, sich diesem umfangreichen Projekt anzunehmen, gab es laut "Fuchsbräu"-Geschäftsführerin Denise Amrhein zwei wichtige Gründe. Zum einen sei es für einen Betrieb wie den "Fuchsbräu" grundsätzlich immer interessant, das eigene Areal zu erweitern. Bei einem Verkauf des benachbarten Geländes aktiv zu werden, habe familienintern bereits seit längerer Zeit zur Diskussion gestanden.

"Über viele Jahre hinweg hat die Nachbarschaft zum Kaiserbeck immer wieder für Reibereien gesorgt", erinnert sich die "Fuchsbräu"-Besitzerin. Vor allem die Geruchsbelästigung durch den zu dieser Zeit letzten aktiven Beilngrieser Stadtbauernhof hätte des Öfteren Probleme nach sich gezogen.

"Bei uns in der Familie war daher schon immer der Wunsch da, dieses Anwesen zu erwerben. Wir haben damals ein schönes Gebäude in schlechtem Zustand bekommen", erzählt Amrhein vom Kauf des Geländes im Jahr 2004.

Der zweite Grund, der die Familie Zrenner zum Kauf bewog, war die Entscheidung der Töchter Denise und Nicole, das Geschäft doch zusammen zu übernehmen – eine Entwicklung, die lange Zeit so nicht absehbar war. "Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass sich jede Generation einer eigenen Aufgabe widmet", erläutert Amrhein. Sie bezeichnet das Projekt liebevoll als "das Baby meiner Schwester Nicole und mir".

Um den Traum eines völlig neu gestalteten Kaiserbeck-Areals zu realisieren, bedurfte es allerdings viel Zeit und Einsatz. Zahlreiche Stationen mussten passiert werden, um das Gelände zu dem zu machen, was es heute wieder ist: ein Schmuckstück für die Stadt Beilngries.

Mehrere Jahre Vorlaufzeit waren nötig, um alle Pläne und Vorableistungen so weit durchzuführen und zu erstellen, dass die Bauphase beginnen konnte. Bereits von der Anfangsphase an waren Architekten, Vertreter des Amtes für Denkmalpflege, die Stadt Beilngries, Archäologen sowie Mitarbeiter des Landratsamtes in die Arbeiten involviert. "Vor allem mit der Stadt Beilngries und dem Landratsamt – hier ist allen voran der Kreisbaumeister Christian Süppel zu nennen – hat die Zusammenarbeit super geklappt", zieht Amrhein ein positives Fazit.

Ein Meilenstein war für die Familie Zrenner dann zum Jahreswechsel 2007/2008 erreicht, als der komplette Bauplan eingereicht wurde. So konnte im Oktober des Jahres 2008 die umfangreiche Bauphase starten. Mehr als zwei Jahre dauerte es, bis das denkmalgeschützte Kaiserbeckhaus so weit renoviert war, dass es nun für gastronomische Zwecke genutzt werden kann. Eines der Highlights der Umbauarbeiten stellt die im Dezember 2009 erfolgte Korrektur eines nach innen geneigten Giebels dar.

Des Weiteren wurde im Bereich hinter dem geschichtsträchtigen Gebäude ein neues Gebäude errichtet. Auch die Installation eines Lifts, der die einzelnen Gebäudeteile verbindet, erfolgte in den gut zwei Jahren Bauzeit.

"Mit dem Ergebnis sind wir jetzt aber auf jeden Fall zufrieden", freuen sich die geschäftsführenden Schwestern über das erfolgreich durchgeführte Projekt. Beim Blick auf die neu entstandenen Möglichkeiten habe sich der Aufwand ohne Zweifel gelohnt.