Aufham, ein vergessenes Dorf am Rande des Landkreises?

15.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:56 Uhr

Zur mehrfachen PK-Berichterstattung über die Probleme im Schweitenkirchener Ortsteil Aufham rund um den dort ansässigen Eier verarbeitenden Betrieb:

Den kürzlich erlassenen Strafbefehl gegen einen ehemaligen Geschäftsführer der Firma Baiova möchte ich zum Anlass nehmen, um mich hier zu Wort zu melden. Mehr als zwei Jahre sind nun schon vergangen, seitdem unser kleines Dorf Aufham am Rande des Landkreises immer wieder in die Schlagzeilen gerät. Der Grund dafür ist ein im Ort ansässiges Lebensmittel verarbeitendes Unternehmen.

Mal ist es ein Gammeleiskandal, ein anderes Mal ist es ein zum Himmel stinkender Eierschalentrockner, den die Nachfolgefirma im gleichen Betrieb als Folge des Gammeleiskandals aufgestellt hat. Hier hat nun der Strafbefehl gegen den Geschäftsführer gezeigt, dass hingegen anderer Aussagen sehr wohl Grenzwerte überschritten waren.

Dann folgten Eierschalenberge und nicht zuletzt seit langem ein Streitthema zwischen Gemeinde und den Besitzern wegen der Abwasserentsorgung des Betriebes. Weiter gehen in diese Richtung nicht genehmigte, aber geduldete Bauten, sowie fehlende Pläne.

Da mutet es dann schon kleinlich an, wenn sich Anwohner über Lärmbelästigung und Verkehrsbehinderungen beklagen. Aber gerade die Fülle der immer wieder auftretenden Themen macht uns Anwohner aufmerksam und empfindlich.

Eine grundsätzliche Frage stellt sich mir schon sein Beginn der Thematik. Wo sind eigentlich unsere Behörden?

Angefangen bei der Gemeinde, wo eher der Zustand des Aussitzens als aktives Handeln vorherrscht. Hier werden seit Jahren bezüglich Abwasserthemen Prozesse geführt. Letztlich werden alle Abwasserkunden über höhere Gebühren die Zeche zahlen.

Weiter sind Aussagen aus den zuständigen Ämtern nicht immer als bürgerfreundlich schon eher als Bürgerabwehr zu werten. Runde Tische, zu denen Mitbürger geladen wurden, enden ohne sichtbares Ergebnis. Verkehrsproblematiken, die für mich heute das akuteste Problem darstellen, werden ignoriert.

Es macht niemanden Freude, längere Zeit auf der Straße vor sich einparkende Lkw zu beobachten. Dies ist aber an und für sich nicht von Bedeutung. Fehlende Einweiser für diese Lkw, wie es eigentlich angeordnet ist, und dann hinter den rückwärtsfahrenden Lastwagen vorbeigehende Schulkinder, wie sie oft beobachtet werden, sind das dringendste Problem.

Halteverbotsschilder nützen nicht, wenn der einfache Bürger die Einhaltung überwachen soll.

Deshalb frage ich mich: Muss erst Gesundheit und Leben zu Schaden kommen bevor Behörden und Ämter reagieren?

Johann Mair

Aufham