Neuburg
Auf Tuchfühlung mit den Firmenchefs

Morgen findet an der Neuburger Mittelschule wieder "Ausbildungsbetriebe hautnah" statt - mit elf Firmen

25.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:34 Uhr
Freuen sich auf die elfte Auflage von "Ausbildungsbetriebe hautnah" morgen: Mittelschul-Rektorin Anne Graf und Sozialarbeiter Markus Bach. −Foto: Schneider

Neuburg (smo) "Hautnah" heíßt es morgen wieder an der Neuburger Mittelschule: Hautnah können die Achtklässler und die Neunt-Klass-Schüler des M-Zweiges Unternehmenschefs, Betriebsleiter und Personaler kennenlernen und ihnen Fragen stellen.

Die Berufsorientierung und vielleicht sogar schon die ersten Kontakte zu potenziellen Ausbildungsstätten stehen im Mittelpunkt dieser ganz besonderen Ausbildungsmesse.

Sie startet am Mittwochvormittag zum elften Mal. Initiiert hatte sie Schulsozialarbeiter Markus Bach - und zwar, wie er unserer Zeitung gegenüber erklärt, nicht als eine mögliche Konkurrenz zur Azubi-Messe der Stadt. Vielmehr sollte die Schulveranstaltung eine Ergänzung sein. "Wir haben von unseren Schülern immer die Rückmeldung erhalten: Auf der Azubi-Messe sehen wir Realschüler und Gymnasiasten, da haben wir eh keine Chance", berichtet Bach. Mit seinem Konzept, für das er anfangs bei den Firmen noch Klingelputzen ging und heute schauen muss, dass er die nötigen Räume überhaupt noch herbekommt, wollte er dieser Tatsache entgegenwirken. Die Geschichte zeigt: Die Firmen honorieren das Projekt. "Hier gibt's nicht nur einen Kugelschreiber und einen kleinen Flyer", vielmehr könnten die Schüler direkt mit den Verantwortlichen der Betriebe sprechen.

"Wer geschickt fragt, hat im Endeffekt sein Vorstellungsgespräch vorbereitet", so Bach. Denn die Firmen schicken von jeher nicht andere Auszubildende oder Messe-Vertreter, sondern die Entscheider: Personalchefs, Betriebsleiter oder auch einmal den Geschäftsführer selbst. Die schauen sich dabei natürlich auch gleich den ein oder anderen Bewerber genauer an und oftmals, berichtet Bach, springt auch ein Praktikum heraus.

Mittelschul-Rektorin Anne Graf zeigt sich überzeugt vom Konzept: "Die Schüler haben direkt einen Ansprechpartner und trauen sich in der intimen Atmosphäre im Schulverband vielleicht doch mehr Fragen zu. " Von den Schülern bekomme man seit jeher positives Feedback, auch von den Lehrern. "Natürlich sind nicht alle Berufe vertreten, aber es gibt doch eine große Spannbreite", so Graf. Für die Kinder sei das auch ein Aha-Effekt: "Sie sehen, dass es nicht nur ,den' Beruf gibt, sondern viele unterschiedliche Felder. "

Markus Bach, der seit mittlerweile zwölf Jahren als Schulsozialarbeiter an der Mittelschule arbeitet, freut sich auch darüber, dass er das Portfolio für kommendes Jahr noch einmal ergänzen konnte. So ist ab 2020 auch der Hotel- und Gaststättenverband dabei - sicher auch eine Branche, die mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen hat.

Da sitzen sie im selben Boot wie die Metzger oder Bäcker; deren Innungsvertreter sind übrigens seit Anfang mit dabei. Die Kreishandwerkerschaft habe sowieso von Anfang an gut unterstützt, sagt Bach. Airbus schickt ebenfalls einen Vertreter, die Bauer AG aus Schrobenhausen, die Berufsschulen, die Schreiner und Frisöre, aber auch Neuburger Industrieunternehmen wie Smurfit Kappa, Hoffmann Mineral oder Formi Chem. Die rund 100 Schülerinnen und Schüler können morgen also aus dem "Vollen" schöpfen - in kleinen Gruppen. Das ist Markus Bach auch wichtig: Jeder Schüler kann sich bis zu drei Betriebe aussuchen, die er näher kennenlernen kann. "Entscheidend ist das Interesse und das stößt dann auf den entsprechenden Kontakt. "