Rennertshofen
Software-Update für den Bürgermeister

Bei der Prunksitzung der Fidelitas Rennertshofen hat das Publikum jede Menge zu lachen

25.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:04 Uhr
  −Foto: Hammerl

Rennertshofen (DK) Ranzhof startet ein neues Volksbegehren - sofern es nach den Uschlbruckn-Pennern geht: "Rettet die Penner - da Brückn zuliebe". Die Prunksitzung der Fidelitas Rennertshofen hielt wieder viele Höhepunkte bereit, darunter auch den Showtanz der befreundeten Garde aus Burgau.

Mit roten Rosen bedachten die Zuschauer die Sänger der internationalen Hitparade, für die Irmgard Pahl neben Heino, den Wildecker Herzbuben, Trude Herr und ABBA auch Roberto Blanco verpflichtet hatte. Da musste sogar Sitzungspräsident Thomas Hager zweimal hinschauen, um unter der schwarzen Wuschelperücke Pfarrer Georg Guggemos zu erkennen. Der verschenkte schon beim Einzug weiße Rosen an die Damen in der beinahe ausverkauften Schulturnhalle.

Ob die nächstes Jahr überhaupt noch stehen wird? Das bezweifeln die Uschlbruckn-Penner nämlich, "wenn hier eine Silvesterfete gefeiert wird". Aber vielleicht bleibt ja die halbe Halle stehen, hofft Sandra Kühbacher. Dann bliebe Rennertshofen seinem Motto treu, "alles nur halb zu bauen - Straßen, Häuser, Turnhallen". Nicht zu vergessen die halbe Brücke für Bernza, "denn mehr hat da ja auch nicht Platz". Immerhin hat Bertoldsheim einen ganzen Landrat. Aber nur aufgrund von Wahlmanipulation, wie die Uschlbruckn-Penner messerscharf durchschaut haben. Stand doch ein Wahlplakat Peter von der Grüns direkt neben einem Verkehrsüberwachungssmiley. "Jeder will doch ein freundliches Gesicht sehen", erklärt sie, "also haben's den Peter gewählt."

Werner Kühbacher und Tochter Sandra machen sich noch mehr Gedanken - um den Pexit zum Beispiel, den "ungeordneten Austritt der Penner aus dem Markt Rennertshofen". Die seien vom Aussterben bedroht, um 50 Prozent haben sie sich eh schon reduziert, nachdem Kühbacher nun alleine die Fahne hochhalten muss, seit sich sein Kumpel davongemacht hat. Daran kann den Ranzhofern ja kaum gelegen sein, also werden ankreuzbare Zettel für ein Volksbegehren ausgeteilt. Nachdem Sehnsucht nach dem alten Erzfeind, Altbürgermeister Ernst Gebert erwacht ist, ließen sich die beiden noch ein Software-Update für Bürgermeister Georg Hirschbeck einfallen und der machte den Spaß natürlich lachend mit. Am Ende hatte das Präsidium um Präsidentin Tanja Gebert noch eine Überraschung für Kühbacher: Er bekam seinen Prunksitzungsorden von der großen Prinzessin, obwohl die eigentlich erst nach der Pause dran war.

Zwecks der Regionalität ist die fränkische Putzfrau Nicky Riedelsheimer angetreten, "schließlich wollen die Leute ja heutzutage wissen, woher das Fleisch kommt". Bei ihr bräuchte niemand Angst haben, "mein Vater war gelernter Hausmetzger". Dass sie "Tierarten versteht, die ihre Jungen fressen", hat allerdings mehr mit ihrer pubertierenden Tochter zu tun. Andrea Herbinger brachte ihre Seniorentanzgruppe mit Musik von Michael Jackson auf Touren, worauf sich die Tänzer überraschend verjüngten. Klaus Buckl aus Neuburg unterhielt mit alten Schlagern und Witzen, Gerda und Franzi Beck hatten diverse Handwerker für die pantomimische "KonWella Einlage" mitgebracht. Die Gruppe um Renate Büchler und Oskar Heimhilger parodierte einen Kinoabend, indem sie zeigte, was auf den billigen Plätzen abläuft, wenn ein zu spät kommendes Pärchen getrennte Plätze einnehmen muss. Büchler und Heimhilger bewiesen ihr komödiantisches Talent später als vergessliches Ehepaar noch einmal mit dem Sketch "Eis". Etwas jünger, aber mindestens ebenso komisch waren Klaus Hager und Karo Heimhilger, die beim Blick in die Zeitung erfuhren, dass er gestorben sei. Das Gerücht wieder aus der Welt zu bringen, erwies sich als schwierig, aber hochamüsant für die Zuschauer.

Zwischen den Wortbeiträgen zeigten große und kleine Prinzenpaare samt Garden Auszüge aus ihren Programmen. Ein Höhepunkt war der Auftritt der Burgavia, die mit "Dschinni & Friends" in eine orientalische Welt entführte. Dass die Stimmung bestens war, fanden auch die Burgauer und ein fröhliches "Hedderle Mäh", das vielstimmig die ganze Turnhalle füllte, bewies das zum Abschluss noch einmal.

Andrea Hammerl