Nürnberg (DK) Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist auf den tiefsten Mai-Stand seit 25 Jahren gesunken. Insgesamt waren 2,664 Millionen Männer und Frauen ohne Job; das waren rund 80 000 weniger als im April, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern in Nürnberg mitteilte.
Wegen des Frühjahrsaufschwungs und der wiedererstarkten Konjunktur sank die Arbeitslosenquote um 0,3 Punkte auf 6,0 Prozent. Weniger Arbeitslose hatte es zuletzt im Mai 1991 mit 2,446 Millionen gegeben. BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise zeigte sich zufrieden: "Der Arbeitsmarkt entwickelt sich insgesamt weiter positiv. Die gute wirtschaftliche Lage hat den Bedarf an Arbeitskräften weiter wachsen lassen." Im 1. Quartal hätten Unternehmen wieder stärker investiert. Die Binnennachfrage sei weiter hoch. Im Mai gab es nach Weises Angaben 655 000 freie Stellen - 98 000 mehr als im April.
Im Raum Ingolstadt ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Mai nochmals deutlich gesunken: "Wir bewegen uns mittlerweile in einem Bereich, der nur noch geringe Spielräume für eine weitere Optimierung bietet", bilanzierte gestern Manfred Jäger, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt. 5242 Personen und damit 325 weniger als einen Monat zuvor waren Ende Mai arbeitslos gemeldet. Die aktuelle Arbeitslosenquote pendelt sich bei bundesweit einmaligen 1,9 Prozent ein.
Im Stadtgebiet Ingolstadt ist die Zahl der arbeitslosen Menschen um 153 auf 2286 Personen gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 123 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,0 Prozent und liegt damit um je 0,2 Punkte unter dem Vormonats- und Vorjahreswert. Im Landkreis Eichstätt stagniert die Arbeitslosigkeit auf niedrigem Niveau. 914 Personen und damit 11 mehr als vor Monatsfrist waren auf Beschäftigungssuche. Die Arbeitslosenquote beträgt unverändert 1,2 Prozent (Vorjahr: 1,1 Prozent).
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Arbeitslosigkeit weiter gesunken. 927 Personen und damit 67 weniger als einen Monat zuvor sind aktuell arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote ist mit 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte gefallen. Nochmals deutlich verbessert zeigt sich der Arbeitsmarkt im Landkreis Pfaffenhofen. 1115 Personen und damit 116 weniger als vor Monatsfrist sind auf Beschäftigungssuche. Im Vergleich zum Mai 2015 sind es 157 arbeitslose Menschen weniger. Die Arbeitslosenquote sank auf 1,6 Prozent (Vormonat: 1,8 Prozent).
Auch auf dem bayerischen Arbeitsmarkt hält die Frühjahrsbelebung an. Im Mai sank die Zahl der Erwerbslosen auf rund 242 000. Damit waren knapp 11 700 Menschen weniger ohne Job als im April. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 3,4 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit gestern in Nürnberg mitteilte.
Noch vergleichsweise gering schlägt nach BA-Einschätzung derzeit die Arbeitslosigkeit unter Flüchtlingen zu Buche. Ende Mai waren bei den deutschen Jobcentern nach Weises Angaben 145 000 Menschen aus sogenannten Asylzugangsländern registriert. Das seien lediglich 9000 mehr als im Vormonat. Die Zahl sei damit inzwischen doppelt so hoch wie im Vorjahr. Die größte Gruppe stellten zuletzt mit mehr als 85 000 registrierten Job suchenden Syrer, gefolgt von Irakern mit 20 646 und Afghanen mit 11 383. In der zweiten Jahreshälfte dürfte die Zahl arbeitsloser Flüchtlinge nach Schätzungen der Bundesagentur etwas stärker steigen - voraussichtlich um 15 000 pro Monat. Wie viele sich in den kommenden Monaten bei den Jobcentern melden werden, hänge davon ab, wie schnell das Bundesamt ihre Asylanträge bearbeite, betonte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker.
